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Startup Eloop stellt Tesla-Carsharing ein, muss saniert werden

Eloop-Tesla auf der Wiener Reichsbrücke. So einer wurde "gehackt". © Eloop
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Sie sind in den letzten Jahren zum einen für ihr Carsharing mit Tesla-Autos und zum anderen für die Tokenisierung eben dieser E-Fahrzeuge bekannt geworden – und jetzt folgt der große Rückschlag. Denn in einer E-Mail an die Crowd-Investoren wird aktuell informiert, dass das Carsharing-Angebot des Unternehmens eingestellt wird. Begründet wird der Schritt mit den hohen operativen Kosten sowie der Belastung durch Zinsen für die Fuhrparkfinanzierung. „Diese Teilbetriebsschließung wird im Rahmen eines gerichtlichen Sanierungsverfahrens erfolgen“, heißt es in dem Schreiben. Die Carsharing-Flotte wird komplett eingestellt.

„Carsharing lebt davon, ein möglichst dichtes Netz an Autos und einen großen Fuhrpark zu unterhalten. Nur so kann das Business Model profitabel betrieben werden. Auch viele Investoren leiden unter dieser Marktveränderung, weshalb Startup-Investitionen im Bereich Shared Mobility an Lukrativität verloren haben. Aufgrund der momentanen Marktbedingungen ist ein Wachstum nur schwer möglich“, heißt es gegenüber den Kund:innen weiter. Eloop – dahinter steht die Caroo Mobility GmbH der Gründer Leroy Hofer und Nico Prugger – hat über die Jahre eine ganze Reihe an Investoren gesammelt, unter anderem C&P Ventures, Lucky Car, Bitpanda-Mitgründer Christian Trummer, Smart Energy Innovationsfonds, der European Super Angels Club rund um Berthold Baurek-Karlic oder Ex-Fußballer Andreas Ivanschitz.

Sanierungsverfahren geplant

„Aufgrund dieser Tatsachen lässt sich der Betrieb momentan nicht profitabel betreiben. Deshalb mussten wir uns schweren Herzens dazu entscheiden, das Carsharing einzustellen, auch wenn wir nach wie vor daran glauben, dass das die Zukunft der urbanen Mobilität sein wird. Diese Teilbetriebsschließung wird im Rahmen eines gerichtlichen Sanierungsverfahrens erfolgen“, heißt es weiter. Leroy Hofer, CEO und Mitgründer:  „Schweren Herzens, doch mit einem klaren Plan für die Sanierung vor Augen, gehen wir mit ELOOP in die Insolvenz. Mit unserem großartigen Team haben wir eine völlig neue Form des E-Carsharings auf die Beine gestellt und das ‚Teilen‘ gemeinschaftlich genutzter Fahrzeuge neu definiert. Leider können wir diesen Service unter den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen nicht weiterführen, obwohl wir nach wie vor daran glauben, dass Carsharing die Zukunft der urbanen Mobilität ist. Im Rahmen der Teilbetriebsschließung von ELOOP sehen wir uns dazu gezwungen, unsere Flotte aufzulösen.“

„Schäden eliminieren jegliche operativen Gewinne“

Auch die Kundschaft selbst, darunter offenbar viele junge Menschen, dürfte ein Problem für den Carsharing-Dienst geworden sein. „Zusätzlich kommt hinzu, dass wir vermehrt mit schweren Fahrzeugschäden bis zu Totalschäden zu kämpfen haben. In vielen Fällen, wie z.B. Account-Weitergabe an unter 23-Jährige, steigt die Versicherung aus und ELOOP trägt die gesamten Kosten. Uns ist es wichtig zu betonen, dass es sich hierbei um einige wenige Nutzer:innen handelt und der Großteil der Leute den Service gewissenhaft verwenden. Schäden dieser Art eliminieren allerdings jegliche operativen Gewinne und erhöhen zusätzlich die Versicherungskosten“, heißt es in dem Schreiben. Wie berichtet, haben sich etwa Anfang des Jahres Jugendliche Zugang zu einem der Teslas verschafft und sind mit dem Wagen getürmt (mehr dazu hier).

Tokenisierung bleibt

Eloop hat nicht nur Investoren an Bord geholt, sondern über den Verkauf von ELOOP-One-Token an Crowd-Investoren auch zusätzlich Geld eingenommen – mit dem Versprechen, diese Crowd-Investoren an den Gewinnen, die durch das Carsharing entstehen könnten, zu beteiligen. „Das Investment und die damit verbundenen Zinsansprüche sind nachrangig. Das bedeutet bei einer Insolvenz, dass erst die anderen Gläubiger vollständig befriedigt werden müssen, bevor Zahlungen an die Crowd geleistet werden dürfen. Um euren Schaden zu minimieren, sind wir bemüht, euch bei der Weiterführung des ELOOP Networks zu integrieren“, heißt es weiter. Mit dem ELOOP Network will man ein Blockchain-Projekt fortführen, bei dem die Tokenisierung von Maschinen (z.B. Windräder) umgesetzt können werden soll. Mit dem Thema war das 2017 gegründete Startup zuletzt auf Social Media zunehmend präsenter. Zuletzt waren die Gründer damit auf der Blockchain Week in Dubai präsent. Gründer und CEO Leroy Hofer bezeichnet Eloop auf Linkedin auch nicht mehr als Carsharing-Anbieter, sondern als Anbieter für die „Tokenization of machine RWAs“. Vor etwa zwei Monaten hatte Mitgründer Nico Prugger außerdem auch den Aufbau einer Tokenisierungs-Plattform angekündigt.

Diese Tokenisierungs-Plattform befinde sich derzeit „in einer fortgeschrittenen Phase“. Die ersten Demo-Versionen wurden bereits vorgestellt und zahlreiche Projekte seien in der Pipeline. Ob die Plattform tatsächlich gelauncht werden kann, hängt letztlich aber davon ab, ob ELOOPs angestrebter Sanierung stattgegeben wird. Die Nachfrage im Bereich der Tokenisierung sei aber „hoch und wächst rasant“. Eloop und seine Investor:innen seien überzeugt, „hier etwas Neues, Spannendes und nie Dagewesenes zu schaffen“.

Eloop: Jugendliche nutzen fremde Zugangsdaten und fahren mit Tesla durch Wien

 

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