Porträt

Startup Hoss Mobility bietet zweirädrigen „Segway für Rollstuhlfahrer“

© Hoss Mobility
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Mit einem zweirädrigem „Segway für Rollstuhlfahrer“ will das oberösterreichische Startup Hoss Mobility die Mobilität für Menschen mit Behinderung revolutionieren. Der E-Rollstuhl der Jungfirma soll sowohl wendig als auch geländegängig sein. Laut dem Gründer Lukas Rigler hält der Hoss-Rollstuhl von alleine die Balance. Deshalb müssen Fahrer das Gleichgewicht nicht selbst halten. Mit einem Joystick können sie das Gerät steuern. So sollen sie selbst bei schlechten Straßenbedingungen leicht fahren können.

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Rollstuhl kann über Stock und Stein fahren

Im Jahr 2014 hat der Elektrotechnikingenieur Lukas Rigler Hoss Mobility gegründet. Die Inspiration für Rigler war ein Rollstuhlfahrer, der seinen Segway auf eBay kaufen wollte. „Er war mit dem Status Quo von Hilfsmitteln nicht zufrieden und beklagte sich über die kleinen Räder, über fehlende Wendigkeit und die Limitierungen im Alltag. Die Sache fand ich interessant und fing deshalb an, den Segway umzubauen“, erklärt Rigler. Über die nächsten Jahre baute der Gründer und Geschäftsführer von Hoss etwa 200 Segways zu elektrischen Rollstühlen um.

Der Antriebstechniker Dominik Lorenz kam im Jahr 2018 dazu und ist heute CTO des Startups. Gemeinsam entwickelten er und Rigler den heutigen Hoss-Rollstuhl. Mit dem Produkt können sich Fahrer laut dem Gründer auf der Stelle drehen und über Stock und Stein fahren. Selbst im Schnee sollen sie sicher fahren können. Das liege vor allem am Antrieb auf nur einer Achse. Die Geschwindigkeit des Rollstuhls soll bei 15 km/h liegen, die Akku-Ladung reiche für bis zu 60 Kilometer. Große Räder und eine verbaute Sitzdämpfung sollen dabei eine komfortable Fahrt garantieren.

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Hoss-Gefährte fahren bei Versagen Stützen aus

Eine große Herausforderung bei der Entwicklung war die Balance. Diverse Bewegungs- und Neigungssensoren sollen das Fahrverhalten analysieren. Den Untergrund untersuche das System mehrere hundert Mal pro Sekunde. Ein unabhängiges mechanisches Stützsystem stabilisiere dabei die Rollstühle bei Bedarf mit Rädern an der Vorder- und Hinterseite. Der Klappmechanismus fährt bei einem Systemversagen sofort aus und bringt den Rollstuhl zum Stehen. Insgesamt verfüge der Rollstuhl über vier Motoren, jeweils über einen für die Haupträder und für die beiden Stützen.

Der Preis für das Grundmodell mit 30 Kilometer Reichweite pro Akkuladung liegt bei etwa 20.000 Euro. Für das Gefährt mit bis zu 60 Kilometer Reichweite müssen Kunden 3.000 Euro mehr zahlen. Hoss Mobility stellt die Rollstühle selbst her und benutzt dabei vor allem nachhaltige Materialien wie Holz für die Armlehnen. Im gesamten DACH-Raum sind die Geräte erhältlich. Mittlerweile sei die Nachfrage nach dem Rollstuhl größer als die Produktionskapazitäten. Deswegen will Hoss Mobility vorerst einige hundert Geräte pro Jahr produzieren. Ende des Jahres will das Startup auch in die Benelux-Länder expandieren.

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