Digitalisierungsministerium plant den Startup-Lehrling
Fachkräftemangel, Startups und Digitalisierung sind derzeit dominierende Themen in der österreichischen Wirtschaft. An diesem Schnittpunkt will Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck ansetzen und hat eine neue Initiative in Planung: den Startup-Lehrling.
„Startups sind gerade zu Beginn häufig Einzelkämpfer und können keine Lehrverträge abschließen. Der Bedarf an Fachkräften ist jedoch auch bei Startups hoch“, sagt Schramböck zu Trending Topics. „Wir wollen Startup-Hubs in Ausbildungsverbünden die Möglichkeit bieten, Lehrlinge aufzunehmen. Das wird ein weiterer Standortvorteil Österreichs sein.“ So soll es Jungfirmen, die oft selbst keine Ressourcen haben, Lehrlinge aufzunehmen, ermöglicht werden, ihre künftigen Fachkräfte selbst auszubilden.
Das neue Projekt soll mit einem Ministerratsvortrag am 8. Mai auf Schiene gebracht werden, damit dann eben ab 2020 an die ersten Startup-Hubs Lehrlinge aufnehmen können. Wie viele neue Ausbildungsplätze für junge Menschen geschaffen werden können, bleibt abzuwarten.
Von Coding bis eCommerce
Was sollen die Lehrlinge nun in den Startup-Hubs lernen? „Neue Lehrberufe wie Coding, Informationstechnologie, System- und Betriebstechnik oder E-Commerce sind auch für Startups besonders attraktiv“, heißt es aus dem Digitalisierungsministerium. Wie der neue Lehrberuf genau ausgestaltet ist, steht noch nicht fest. Jedenfalls sollen Unterstützungsprogramme zur Gestaltung der Lehrlingsausbildung eingerichtet werden.
„Am Ende der Lehrzeit stehen den Startup-Unternehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung, die idealerweise entsprechend den Bedürfnissen, die es in einem Startup Ökosystem gibt, ausgebildet sind“, heißt es weiter. Welche Startup-Hubs bzw. welche Ausbildungsverbünde mit welchen Rahmenbedingungen Lehrlinge aufnehmen können, bleibt abzuwarten.
Seit September 2018 sind Lehren in den beiden neuen Bereichen „Applikationsentwicklung-Coding“ und „Informationstechnologie“möglich (Trending Topics berichtete). In diesen Bereichen ist auch der Startup-Lehrling angesiedelt – eben mit dem Unterschied, dass der Lehrling nicht bei einer Firma in die Lehre geht, sondern eben in einem Startup-Hub, in dem unterschiedliche Jungfirmen gemeinsam für die Berufsausbildung sorgen.