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startup300: „Können zeigen, dass wir die Krise unternehmerisch angenommen haben“

Michael Eisler und Bernhard Lehner. © startup300, Montage Trending Topics
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Die startup300 AG hat den Zwischenbericht zum 30. Juni 2020 veröffentlicht. Das EBITDA der Gruppe konnte demnach deutlich verbessert werden und auch die Entwicklung im Bereich der Startup-Beteiligungen im Tochterunternehmen Pioneers Ventures II sehen die Verantwortlichen erfreulich. Durch den Wegfall des Pioneers Festivals 2020 und COVID-19-bedingte Beschränkungen schreibt die Startup300 AG im Einzelabschluss aber auch Umsatzverluste.

startup300: EBITDA erheblich verbessert

Auch die zeitweise Schließung der factory300 in der Tabakfabrik Linz und die Auswirkungen für den Bereich Pioneers Corporate Consulting seien für den Umsatzeinbruch im Einzelabschluss mitverantwortlich, heißt es in einer Aussendung. Für die startup300-Gruppe (bestehend aus der startup300 AG inklusive der vier verschmolzenen Tochtergesellschaften, Conda GmbH mit Tochterunternehmen und The Minted GmbH) konnte das EBITDA (Gewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Aufwendungen) dafür zum Halbjahr 2020 deutlich verbessert werden, von einem Minus von 797.000 Euro im Vorjahr auf ein Minus von 45.000 Euro. Die Betriebsleistung und sonstigen betrieblichen Erträge für die Gruppe belaufen sich zum Halbjahr 2020 auf 2,560 Millionen Euro (4,216 Millionen Euro im Vergleichszeitraum 2019).

Vorstand zuversichtlich

Im Bereich der Startup-Beteiligungen im Tochterunternehmen Pioneers Ventures II konnte im März 2020 der 3. Exit mit einem Verkaufspreis von 622.000 Euro und damit ein Erlös von 487.000 Euro erzielt werden.  Unter dem Strich bleibt so ein positives EBT: 326.000 Euro zum Halbjahr 2020 steht ein Minus von 1,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum gegenüber. Das ergibt letztlich eine Verbesserung um 1,426 Millionen Euro. „Der Vorstand ist zuversichtlich, das Geschäftsjahr 2020 als startup300-Gruppe mit einer Betriebsleistung und sonstigen betrieblichen Erträgen im Korridor von 4,5 bis 4,9 Millionen Euro und einem positiven EBT abschließen zu können“, heißt es vonseiten des Unternehmens.

startup300: „Mussten uns erst konsolidieren“

Michael Eisler, Vorstand und Co-Founder der startup300 AG, zu Trending Topics: „Wir haben 2019 natürlich eine große Umstrukturierung durchgemacht, mussten unsere Zukäufe konsolidieren und waren zuletzt etwas ruhiger. Das Jahr 2019 haben wir mit allen Maßnahmen so gesehen erst im Q1 2020 abgeschlossen. Und dann kam gleich die COVID-Krise dazwischen, sonst hätten wir vermutlich zum HJ 2020 ein “noch” besseres Ergebnis. Wir haben jetzt aber ein  ganz gutes Niveau, Überschüsse von den Übernahmen abgebaut und nun eine tolle Kernmannschaft, mit der wir arbeiten“. Im April 2020 wurde der Jahresbericht für 2019 veröffentlicht. Startup300 wies für das Geschäftsjahr 2019 einen Millionenverlust aus.

Man sei breit aufgestellt, was sich als Vorteil herausgestellt habe: „Bei der Factory und Pioneers waren Einbrüche zu verzeichnen, auf der anderen Seite hatten wir aber Zuwachs beim Crowdinvesting und unserer Förderberatung. Das ist mittlerweile wieder wie auf Vorkrisen-Niveau – in Summe gleicht sich das aus.“

Auswirkungen der Corona-Krise

Der Einzelabschluss fällt, wie eingangs erwähnt, etwas weniger positiv aus. Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Maßnahmen konnte das EBT zum Halbjahr 2020 mit einem Minus von 292.000 Euro zumindest annähernd auf dem Niveau von 2019 (-247.000 Euro) gehalten werden. Den positiven Ausblick trübt das nicht: Wie startup300 schreibt,  erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2020 eine deutliche Verbesserung um rund eine Million Euro beim EBT im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 (-1,409 Millionen Euro) im Einzelabschluss.

Spannende Entwicklungen nach Lockdown

Michael Eisler: „Grundsätzlich haben wir fast eineinhalb Monate zu gehabt. Das heißt, die factory300 war gänzlich ohne Member, was sehr unangenehm war. Im Zuge der Krise haben wir freiwillig unseren Members und Kunden Gebühren erlassen, um die Community zu unterstützen und unseren Beitrag zu leisten. Das hat glücklicherweise dazu geführt, dass alle sehr happy waren und wir auch keine Mitglieder und Kunden verloren haben“.

Auch nach dem Lockdown gab und gibt es spannende Entwicklungen, erzählt Eisler: „Was sich nach Lockdown entwickelt hat ist sehr spannend. Viele Menschen suchen eine neue Home-Office-Umgebung und kommen jetzt zu uns. Wir werden mehr und mehr zu einer Plattform für Leute, die vom Home Office zuhause ins Home Office zu uns kommen. Mittlerweile ist auch die Frequenz wieder stark gestiegen, die Leute lernen mit den Umständen umzugehen.“

Fremdkapital vom aws

In Folge der Corona-Krise hat der Vorstand außerdem mit Zustimmung des Aufsichtsrates zusätzliches Fremdkapital in Höhe von einer Million Euro mit staatlich unterstützter Ausfallshaftung durch die aws aufgenommen. Die freie Liquidität der Gruppe zum Halbjahr liegt damit bei rund 2,4 Millionen Euro. Die Eigenkapital-Quote der startup300 AG liegt bei rund 60 % zum Halbjahr 2020, im Vergleichszeitraum 2019 waren es 68 %.

Michael Eisler: „Wir lehnen uns vielleicht weit aus dem Fenster, wenn wir sagen, dass wir heuer einen positiven Ausblick haben. Wir haben aber zeigen können, dass wir die Krise unternehmerisch angenommen haben und trotzdem in der Lage waren, die Änderungen, die wir umsetzen wollten, auch umzusetzen. Das verschafft uns einen positiven Ausblick, auch wenn 2020 bislang nicht leicht war“.

+++Georg Kuttner geht nach Zeit bei startup300 zu WeAreDevelopers+++

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