Innovation Corner: Startups sind mittlerweile sogar ein Fall fürs Museum

Das Technische Museum Wien präsentiert das Ausstellungsformat Innovation Corner in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws) und stellt jungen Startups und Innovator:innen eine Plattform für ihr Schaffen bereit. Gestern wurde der neue Innovation Corner im Technischen Museum eröffnet.
Die Ausstellung fokussiert sich auf die Projekte fünf junger Startups und spannt einen Bogen von sozialer Inklusion über erneuerbare Energien bis hin zu Sicherheitstechnologien. So soll der Museumsbesuch einen Einblick auf die Innovationskraft junger österreichischer Talente bieten.
Soziale Innovation und digitale Inklusion
Ein Schwerpunkt des Innovation Corner liegt auf Technologien, die gesellschaftliche Herausforderungen adressieren. Das Projekt Independo demonstriert dies beispielhaft mit ihrem „Kalender ohne Worte“ für Menschen mit kognitiven Einschränkungen. Die Anwendung ersetzt textbasierte Einträge durch intuitive Symbole und Audiofunktionen, wodurch die digitale Teilhabe dieser Zielgruppe deutlich verbessert werden soll. Eine integrierte Tagebuch-Funktion ermöglicht zusätzlich die soziale Vernetzung und den Austausch von Erlebnissen.
Nachhaltige Energielösungen der Zukunft
Im Bereich der erneuerbaren Energien präsentiert die Ausstellung gleich mehrere innovative Ansätze. Die vertikale Kleinwindkraftanlage von Wendy Windenergy zeigt, wie dezentrale Stromerzeugung auch bei schwachen Windverhältnissen effizient gestaltet werden kann. Das modulare System passt sich flexibel an verschiedene Standortbedingungen an.
Parallel dazu will das das Projekt „Solarzellen aus Farbstoff“ natürliche Pigmente zur Stromgewinnung nutzen. Diese Technologie eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten für die architektonische Integration von Solaranlagen, sondern beinhaltet auch das Potenzial biobasierter Materialien in der Energiegewinnung.
Ressourcenschonung und Sicherheitsinnovationen
Das Startup Recell widmet sich die wichtigen Frage nach Energiespeicherung und Ressourcenschonung. Das entwickelte Heimspeicher-System nutzt gebrauchte Akkuzellen weiter und soll durch sein neuartiges Schubladensystem einen einfachen Austausch der Komponenten ermöglichen. Intelligentes Batteriemanagement gewährleistet dabei die sichere und effiziente Nutzung.
Einen Blickfang der Ausstellung stellt die Sicherheitsinnovation AirMate One dar. Dieses speziell für Kinder entwickelte T-Shirt kombiniert UV-Schutz mit einem automatischen Aufblassystem bei Wasserkontakt. Durch integrierte Alarm- und Lichtsignale sowie die automatische Positionierung des Kindes in Rückenlage können wertvolle Sekunden bei der Rettung gewonnen werden. Das Startup wies bei der Eröffnung auf die verbesserte Funktionalität und Tragekomfort gegenüber Schwimmflügeln oder Rettungswesten hin.

Förderung junger Forschender
Der Innovation Corner will die Bedeutung junger Innovator:innen für den Technologiestandort Österreich hervorheben. Alle teilnehmenden Startups und Talente werden von der Austria Wirtschaftsservice durch Förderprogramme wie „aws First Incubator“, „Jugend Innovativ“ oder „aws Preseed | Seedfinancing – Innovative Solutions“ unterstützt.
„Das Technische Museum Wien ist ein Ort, der nicht nur Vergangenes bewahrt, sondern auch technologische Entwicklungen weit über die Gegenwart hinaus sucht und fördert. Ein Museum für Zukunftsvisionen, das die Ideen junger Menschen wahrnimmt und diese spannenden Lösungsansätze einer breiten Öffentlichkeit vorstellt“, so Peter Aufreiter, Generaldirektor des Technisches Museums. Er betonte darüber hinaus, dass es sich bei der Hälfte der jährlichen Museumsbesucher:innen um Jugendliche handelt. Damit diene die Ausstellung als wichtiges Zeichen und Motivation für künftige Innovator:innen.
Auch aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister lobte die Startups: „Alle präsentierten Projekte zeigen eindrucksvoll, dass Innovation nicht nur technologischen Fortschritt bedeutet, sondern auch echte gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen adressiert. Bei der Verwirklichung kann die aws unterstützen und innovative Projekte von der ersten Idee bis hin zum Markterfolg entsprechend begleiten.“ Wichtig sei es, Kreativität zu fördern und innovativen Ideen von Anfang an die passende Unterstützung bereitzustellen, um die Zukunft des Wirtschaftsstandortes zu sichern.
In zwei Ausstellungszyklen fokussiert sich Teil eins des Innovation Corner auf Inspirations-, Visions- und Gründungsgeschichten junger Menschen, die erfolgreich Förderungen erhalten oder an Wettbewerben teilgenommen haben. Im September startet dann der zweite Teil und zeigt Projekte mit Anspruch auf Kreislaufwirtschaftstauglichkeit und ökologischer Nachhaltigkeit.
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