Stasher: Online-Hotelbuchungen nur für das Gepäck
Koffer, Rucksack, Sporttasche: Für die einen das wichtigste Reiseutensil, für die anderen potenziell gefährlich. Auf Flughäfen sind die Gepäckstücke eine Gefahrenquelle, in Stadien und anderen öffentlichen Orten darum ebenfalls verboten. Nur: Wohin mit den Mitbringseln, wenn Hotel und Unterkunft noch nicht bereit sind?
Hier kommt das Startup Stasher ins Spiel. Das findet man wiederum recht rasch, wenn man „Koffer Barcelona Stadion“ oder ähnliche Kombinationen durch Google jagt. Stasher ist nicht spektakulär, löst aber ein Problem: Das „weltweit erste Gepäckaufbewahrungs-Netzwerk“ kümmert sich darum, Koffer und Taschen in Hotels und Geschäften sicher zu lagern – mit individuellen Zeiträumen in zahlreichen Städten der Welt. Wer also landet, Termine hat und erst später eincheckt, kann Koffer und Co mithilfe des Stasher-Netzwerks sicher temporär unterbringen.
Buchung direkt online
In der Praxis sucht man auf der Stasher-Homepage nach einem passenden Angebot – eingegeben werden müssen die gewünschte Stadt, der Zeitraum und die Gepäckmenge. In Wien stehen beispielsweise zwei Hotels zur Verfügung, in Barcelona etwa rund 30 Standorte, in London 170. Weltweit soll es über 1.000 Standorte in mehr als 250 Städten geben. Alle Koffer-Unterkünfte sind mit Öffnungszeiten versehen, dem Preis und einer Bewertung nach Sternen; das kennt man ja. Wenn alles passt, wird mit den persönlichen Daten gebucht. Bezahlt wird direkt online. In unserem Fall handelte es sich beim „StashPoint“ um einen kleinen Shop unweit der Ziellocation. Koffer hinbringen, Handy samt Bestätigung vorweisen und schon wird er verstaut. Für die spätere Abholung gibt es kleine Kärtchen mit der jeweiligen Koffernummer.
Stasher: Gründung 2015
Ein ganzer Abend (rund vier Stunden) kostete in unserem Fall für zwei Koffer lediglich zehn Euro, Abgabe und Abholung funktionierten einwandfrei. Gegründet wurde das Startup bereits 2015, seit 2017 sind mit VentureFriends, Howzat Partners und Charlotte St. Capital auch externe Investoren an Bord. Davor investierte laut Stasher bereits James Gibson, CEO von Big Yellow Storage, einer Self-Storage-Lösung aus UK. Über 100.000 Gepäckstücke will man 2018 bereits verstaut haben.
Hierzulande dürfte Stasher dennoch noch nicht den ganz großen Namen haben – und auch kooperierende Hotels und Geschäfte sind in Wien noch Mangelware. Es ist wohl wie häufiger im Leben: Unspektakuläre Dinge fliegen so lange unter dem Radar, bis sie gebraucht werden. Dann ist ein Dienst wie Stasher aber tatsächlich Gold wert. „Das Leben ist eine Reise. Nimm nicht zu viel Gepäck mit.“ – soll Billy Idol gesagt haben. Wenn das nicht geht, gibt es zumindest noch Stasher.
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