Statt Praktikum: Grazer Studierende entwickeln diesen Sommer grüne Startups
Die Universitätsstadt Graz hat diesen Sommer für Studierende ein besonderes Sommer-Programm entwickelt. Statt eines Praktikums sollen sie ins Unternehmertum schnuppern und dabei im Speziellen Lösungen für eine grünere Zukunft entwickeln. Bis zu 6.000 Euro „Unternehmer Stipendium“ haben sich Studierende im Rahmen des „Green Tech Summers“ holen können – auf die erfolgreichen Kandidatinnen wartet nun nicht nur das Startgeld, sondern auch ein Sommer voller Workshops, Trainings und Netzwerk-Veranstaltungen.
Vorbild aus Schweden
Hinter der Initiative steckt die Stadt Graz, die steirische Wirtschaftsförderung SFG und der Green Tech Cluster und Vorbild dafür war ein Modell der Universität Lund in Schweden. „Als Universitätsstadt unterstützen wir mit dem Green Tech Summer Graz junge Talente auf ihrem Weg von der Geschäftsidee hin zum neuen, grünen Unternehmen“, sagte der Grazer Bürgermeister, Siegrfried Nagl, zum Kick-off des Programms Anfang Juli.
30 Bewerbungen gab es für den „Green Tech Summer“ und neun davon haben es schließlich ins Programm geschafft – zwei davon haben sich mittlerweile zu einem Projekt zusammengeschlossen:
- Felloz: Raphael Marton und Carla Kowanda entwickeln eine Plattform, über die Spenden an NGOs und gemeinnützige Projekte für eine jüngere Zielgruppe interessant gemacht werden soll. Das Team will dafür sorgen, dass Spenden so besonders einfach wird.
- Green Travelling: Moritz Lackner will eine Plattform anbieten, über die Reisen umweltfreundlich geplant werden können. Das Angebot soll die komplette Reise von dem Anreise bis zum Hotel abdecken und über ein Scoringsystem einfach veranschaulichen, wie umweltfreundlich die geplante Reise ist.
- GrowSome: Mit der GrowBar wollen Nicolas Katzer, Eva Sappl und Martin Deixelberger das Gartln am Balkon oder auf der Fensterbank erleichtern. Die Pflanzen profitieren von einer Optimierung der Rahmenbedingungen durch Sensoren und eine App, die Hobbygärtner auch darauf hinweist, wann der ideale Zeitpunkt für die Ernte ist.
- Lebensmittel-Verschwendung: Johannes Kröpfl entwickelt ein Tool, dass die Verschwendung von Lebensmitteln im Supermarkt eindämmen soll. Mit einer präzisen Prognose will er Händlern dabei helfen, die Nachfrage besser einschätzen zu können und das Angebot so anzupassen, dass am Ende keine Lebensmittel mehr im Müll landen müssen.
- Material Arts: Sabine Friesacher und Patrick Radic wollen mit „Grow it yourself“-Boxen die Produktion von veganem Leder vereinfachen. In den Boxen entsteht aus Essigsäurebakterien, Tee und Zucker Zellulose, die sich zu einer Leder-Alternative weiterverarbeiten lässt.
- Milkywaste: Ein Team um Ivan Knechtl und Damir Hamuli wollen einen Bio-Kunststoff entwickeln, der nicht nur abbaubar ist, sondern sogar essbar. Das Ziel ist nicht, dass wir unser Essen in Zukunft mitsamt Verpackung verschlingen, sondern Tiere davor zu schützen, durch das versehentliche Verschlucken von Plastikverpackungen Schäden davon zu tragen oder gar zu sterben.
- WARDY: Maximilian Ritter und Anton Maresch wollen mit einer App eine nachhaltige, weil digitale Alternative zu Stempelpässen schaffen.
- ÖKO-Scoring: Christian Pausch und Leonhard Steiner wollen mit einem genormten Punktesystem die Lebensmittelkennzeichnung einfacher gestalten, mussten ihre Teilnahme am Green Tech Summer allerdings aus privaten Gründen abbrechen.