SteadySense: Grazer MedTech holt sich eine frische Millionenspritze
Mit ihren Smart Patches zur Temperaturmessung ist das Grazer Medtech SteadySense bereits seit mehreren Jahren am Markt unterwegs. Einer der Höhepunkte war die Finanzierungsrunde von sechs Millionen Euro im Jahr 2019 (Trending Topics berichtete). Nun nimmt das Unternehmen rund um den Gründer, Biomedizintechniker Werner Koele, noch einmal eine Millionensumme auf. Mit dem frischen Geld wolle man die Diversifizierung des Produktportfolios wie die „Sensitive Line“ und „Kids Line“ sowie den Vertriebsausbau im DACH-Raum und weiteren Ländern Europas vorantreiben.
Das frische Kapital kommt von den Bestandsinvestoren eQventure, Situlus Holding und Gartner Venture sowie von zwei neuen Geldgebern, nämlich des Familienunternehmens EMC elektromanagement & construction und der AUXIL Treuhand. Der Fit EMC scheint gegeben zu sein, denn diese hat etwa zahlreiche Krankenhäuser mit Elektrotechnik ausgestattet. Da passen die smarten Pflaster zur Temperaturmessung von SteadySense ganz gut dazu. Die Temperatur-Patches kommen in Spitälern und Kliniken in Österreich Spanien, Portugal und Belgien bereits zu Einsatz. Bei SteadySense haben die Investoren bereits die deutliche Mehrheit am Unternehmen: eQventure hält bei 41,4 Prozent, Gartner Venture von herbert Gartner (einer der Partner von eQventure) bei fast 23 Prozent. Gründer Koele hat noch knapp 26 Prozent.
SteadySense: „Wir haben mitten im Corona-Lockdown das neue Produkt fertig gebaut“
Zulassung als Verhütungsmittel
„Anstelle der bisherigen, punktuellen Messungen werden durch unser System erstmals wertvolle Temperaturverläufe über einen längeren Zeitraum generiert, mit denen durch Analyse-Tools die medizinische Versorgung verbessert und die Forschung unterstützt werden kann“, so Werner Koele zur NFC-basierten Technologie. Während das Temperatur-Pflaster, das Daten etwa an ein Smartphone senden kann, nun für weitere Zielgruppen im medizinischen Bereich erweitert werden soll, ist auch weiterhin ein zweites Anwendungsfeld im Fokus: der Ovulations-Tracker „femSense“. Per Temperaturmessung können Frauen den Eisprung und somit die fruchtbaren Tage feststellen.
Mit dem frischen Kapital soll nun ein langjähriges Projekt weiter getrieben werden. Denn aus „femSense“ soll nun eine hormonfreie Verhütungsmethode gemacht werden und 2024 auf den Markt kommen. Da wird das Prinzip des Fruchtbarkeits-Trackers quasi auf den Kopf gestellt. Denn wenn man die fruchtbaren Tage ermitteln kann, kann man auch die unfruchtbaren Tage erkennen. „femSense“ befindet sich derzeit in der letzten Phase der Zulassung als hormonfreies Verhütungsmittel, heißt es seitens des Unternehmens. 2025 soll dann der Marktstart in den USA erfolgen.