Krypto-Steuern

Steht die Übernahme von Blockpit durch den US-Rivalen TaxBit bevor?

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Bis März 2024 war er noch Chief Legal Officer bei Blockpit sowie Chairman of the Board beim zugekauften Startup Accointing, jetzt hat er die Seiten gewechselt: Max Bernt, bisher in einer hohen und zentralen Position beim österreichischen Scale-up Blockpit, das sich auf Krypto-Steuern spezialisiert hat, ist nun für dessen US-Mitbewerber TaxBit in ebenfalls hoher Position tätig. Denn der Österreicher wird nun als Managing Director für das kürzlich gestartete Europageschäft von TaxBit zuständig sein.

Es ist aber kein Seitenwechsel, der böses Blut stiftet, im Gegenteil – Bernts Wechsel von Blockpit zu TaxBit ist vielmehr Teil einer angehenden größeren Kooperation zwischen den beiden Unternehmen. Während TaxBit Steuer-Software im Krypto-Bereich für Unternehmen und Behörden anbietet, ist Blockpit eher auf Privatpersonen spezialisiert. Nun will man gemeinsame Sache machen und Krypto-Asset-Dienstleistern, institutionelle Anlegern und einzelne Händler:innen eine Lösung aus einer Hand anbieten.

„Seit vielen Jahren werden wir von den meisten europäischen Krypto-Anbietern ausgewählt, um sie bei der Verbraucherseite der Steuererklärung zu unterstützen. Die Partnerschaft mit TaxBit ermöglicht es uns nun, dieses Angebot durch eine erstklassige Lösung für ihre Berichtsanforderungen zu ergänzen, bei der die Durchsetzung der Vorschriften vor der Tür steht“, heißt es in der Aussendung seitens Blockpit-CEO Florian Wimmer.

Blockpit: Linzer Krypto-Scale-up übernimmt Schweizer Rivalen Accointing

TaxBit setzt auf immer strengere Regeln in der EU

Der Markteintritt in Europa kommt für TaxBit zu einem spannenden Moment, da in der EU mit den DAC-Richtlinien immer schärfere Dokumentations- und Meldeverpflichtungen für digitale Plattformbetreiber auch hinsichtlich Krypto-Steuern eingeführt werden. Zudem stehen in den nächsten Jahren die Einführung der MiCA- und DAC8-Vorschriften an, die umgesetzt werden müssen. TaxBit wurde über die Jahre eigenen Angaben zufolge mit 235 Mio. Dollar an Risikokapital ausgerüstet, während Blockpit insgesamt über die Jahre etwa 15 Mio. Euro aufgenommen hat. Zuletzt hat Blockpit die Mitbewerber Accointing aus der Schweiz übernommen und fusionierte 2020 auch mit dem deutschen Mitbewerber CryptoTax.

Ob die Personalie und die neue Kooperation mit TaxBit nun die Übernahme von Blockpit durch den größeren US-Konkurrenten bedeutet, wird seitens Blockpit aktuell mit „Kein Kommentar“ beantwortet. Jedenfalls werden beide Firmen am 9. April im Rahmen der Blockchain Week in Paris eine gemeinsame Aussendung machen. Man darf gespannt sein, was die neue Partnerschaft da konkret umfasst.

Einen Kunden werden sie, ob alleine oder gemeinsam, jedenfalls nicht komplett bekommen, nämlich Bitpanda. Das Wiener Krypto-Unicorn hat die Steuerthematik selbst gelöst und führt die Steuern seiner Nutzer:innen in Österreich seit 1. Jänner 2024 selbst automatisch ab. Es gibt immer wieder Kooperationen zwischen Bitpanda und Blockpit, in der Krypto-Szene wurde auch immer wieder ein Blockpit-Verkauf an Bitpanda diskutiert. Das dürfte aber nie wirklich am Tisch gewesen sein, weil Blockpit eher die Rolle eines neutralen Dienstleisters braucht, um viele Kunden zu gewinnen, und sich nicht an eine einzelne Krypto-Plattform binden wollte.

Bitpanda führt Krypto-Steuer der User ab 1. Jänner 2024 automatisch ab

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