Steuer für europäische Vielflieger könnte Milliarden einbringen
Eine Steuer für europäische Vielflieger, die Geld für weniger umweltschädliche Formen des Reisens bringt: So lautet eine Forderung des britischen Thinktanks New Economics Foundation (NEF). Laut der NEF könnte eine solche Steuer die Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer um 64 Milliarden Euro pro Jahr erhöhen. Die Stiftung meint, dass die Auswirkungen auf Gelegenheitsflieger minimal wären, berichtet Euronews.
Vielflieger-Steuer soll von Klimakrise betroffene Länder unterstützen
Die NEF behauptet, dass ihre Vorschläge auf diejenigen abzielen, die mehrere Flüge pro Jahr absolvieren, während diejenigen, die nur gelegentlich mit dem Flugzeug reisen, weitgehend davon ausgenommen sind. Die Abgabe würde auf der Grundlage der Anzahl der jährlichen Hin- und Rückflüge erhoben, wobei der erste Hin- und Rückflug von der Abgabe befreit sein soll. Diejenigen, die Mittel- und Langstreckenflüge unternehmen oder in der Business- und First Class reisen, wären am stärksten betroffen und müssten einen Aufschlag zahlen.
Laut der Stiftung soll mehr als die Hälfte des finanziellen und ökologischen Nutzens von den fünf Prozent der Menschen kommen, die am meisten fliegen. Die große Mehrheit, etwa 72 Prozent der Flugreisenden, würde den Gebühren entgehen. NEF-Analyst:innen sind der Meinung, dass die aus der Steuer stammenden Gelder entscheidend dazu beitragen könnten, die globalen Anstrengungen zur Erreichung der Klimaziele zu unterstützen. Sie argumentieren, dass man mit einem Teil der Gelder Länder unterstützen sollte, die bereits mit den finanziellen und ökologischen Auswirkungen der Klimakrise zu kämpfen haben.
Züge verursachen 5x weniger CO2. Leider sind Flüge bis zu 79 Prozent günstiger.
„Riesige Finanzierungslücke“ bei Kampf gegen Klimawandel
Sebastian Mang, leitender Forscher bei der NEF, kommentiert: „Wenn es darum geht, den Klimazusammenbruch zu stoppen, steht Europa vor einer riesigen Finanzierungslücke. Eine Vielflieger-Abgabe könnte einen beträchtlichen Beitrag zu den EU-Mitteln leisten und als Hebel dienen, um Hunderte von Milliarden an Kapital für Investitionen in den öffentlichen Verkehr, Wind- und Solarenergie und die Wiederherstellung der Natur zu generieren.“
Nach Angaben von Eurostat, dem statistischen Amt der EU, beliefen sich die klimabedingten wirtschaftlichen Verluste in der EU im Jahr 2022 auf insgesamt 12 Milliarden Euro. Der höchste Gesamtschaden wurde 2017 verzeichnet (27,9 Milliarden Euro). Das war mehr als doppelt so viel wie 2020, als Folge der in Europa registrierten Hitzewellen, die landwirtschaftliche Flächen dezimierten und eine Welle von Waldbränden auslösten.