Stopp-Corona-App: Update kommt, Bevölkerung soll Anwendung installieren
Die Stopp-Corona-App soll ein Update bekommen, „verbessert und ausgebaut“ werden. Dafür stellt die Bundesregierung beziehungsweise das Gesundheitsministerium laut Rudolf Anschober eine Million Euro zur Verfügung. Sein Appell in der Pressekonferenz heute Vormittag lautete auch deshalb, „dringend“ die App zu installieren und zu nutzen.
Ausbau für „knapp eine Million Euro“
Als Beispiel wurde Finnland herangezogen. Gerry Foitik, Chef des Roten Kreuzes, erklärte, dass die zweite Welle in Finnland so gut wie ausgeblieben sei. Das sei „nicht nur, aber auch“ auf das intensive Contact-Tracing zurückzuführen. Ähnliches wünscht man sich für Österreich, weshalb die App nun eben ausgebaut werden soll. Bislang hätten die App rund eine Millionen Menschen in Österreich heruntergeladen, über 2.000 „rote Warnungen“ seien bisher ausgegangen. Zum Vergleich: In Finnland soll ungefähr die Hälfte der Bevölkerung die dort verfügbare Corona-App nutzen.
Die App sei laut Foitik jedenfalls ein „sehr smartes, digitales Instrument“, um anonym Kontakte, die infektionsgefährlich sind, zu erfassen. Gespeicherte werden würden nur „Schlüssel“ – also Kennungen zur Wahrung der Anonymität. Das ist alles hinlänglich bekannt, Foitik erklärte die Funktionsweise dennoch noch einmal. Neben der Anonymität sei es vor allem die Geschwindigkeit, „die unschlagbar ist“. Nutzerinnen und Nutzer müssten die App dafür aber ab sofort verwenden.
Internationale Zusammenarbeit
Mittlerweile gibt es von der europäischen Kommission außerdem ein Projekt, um die Zusammenarbeit der verschiedenen nationalen Apps zu ermöglichen. Dafür gebe es einen Server, auf dem die oben erwähnten „Schlüssel“ auch europaweit abgeglichen werden sollen. Sieben nationale Anwendungen seien „bereits mit diesem Server verbunden“. Österreich werde am Projekt ebenfalls teilnehmen, ab 14. Dezember soll die grenzüberschreitende Plattform laufen. Auch dafür sei das Update notwendig.
Nutzung bleibt freiwillig
Thomas Szekeres, Präsident der Ärztekammer, schlug in die gleiche Kerbe wie die Redner vor ihm. Auch er appellierte an alle, die App zu installieren. Nur so würde das Contact Tracing wie gewünscht funktionieren, vor allem bei derart hohen Infektionszahlen. Die Nutzung der Anwendung bleibe aber natürlich freiwillig, das sei „Grundkonsens“ in der Regierung. Mit Hilfe der App würde man sich schlichtweg selbst helfen, meinte er. „Jede und jeder kann die App ganz einfach herunterladen“. Im Falle einer Infektion könne die App Kontakte rasch warnen. Szekeres sehe „nicht ein, warum wir uns nicht der elektronischen Hilfe bedienen können“. Das koste nichts, gehe schnell und funktioniere im Hintergrund.
„Alles andere kann nicht funktionieren, so viel Personal können wir gar nicht einstellen“, erklärte Szekeres weiter. „Laden Sie bitte die Stopp-Corona-App herunter“. Wann die App genau mit einem Update versorgt wird, ist übrigens noch unklar. Wir aktualisieren den Artikel gegebenenfalls.
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