Analyse

Stopp Corona-App vor dem Aus: Das Leiden hat ein Ende

Die Stopp-Corona-App. © Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK) / Thomas Holly Kellner
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Die „Stopp Corona“-App ist schon wieder Geschichte: Wie die Presse berichtet, wird die Anwendung mit Februar 2022 eingestellt. Das Gesundheitsministerium lasse die Finanzierung dann auslaufen, was wohl das Ende der App bedeuten wird. Eine Erfolgsgeschichte war „Stopp Corona“ ohnehin nie.

Stopp Corona wird kaum mehr genutzt

Der Grund für das Ende der Anwendung dürfte die schwache Nachfrage sein, sie wird schlichtweg nicht mehr genutzt. Schon im November 2020 zeichnete sich das ab, damals wurden gerade einmal 2.500 rote Warnungen (Infektionsfälle), über 3.000 gelbe Warnungen (Verdachtsfälle) sowie 1.200 Entwarnungen verzeichnet.  Genaue Zahlen über die Downloads und Installationen gibt es nicht, wie der Standard unter Berufung auf das Rote Kreuz schreibt, seien seit dem Start aber etwa 17.000 Personen über die App gewarnt worden. Das ist nicht allzu viel, wenn man bedenkt, dass die erste Version der App mit März 2020 – also vor fast zwei Jahren – veröffentlicht wurde. Zum Vergleich: Wir hatten in den letzten Wochen täglich fast mehr Neuinfektionen, als die App im besten Fall insgesamt (!) in zwei Jahren verhindern konnte. Vier Millionen Euro waren für das Projekt vorgesehen, vereinfacht gerechnet hat jede mögliche Warnmeldung also etwa 235 Euro gekostet – wenn das Budget voll ausgeschöpft wurde.

Stopp-Corona-App: Dafür wird die Million Euro verwendet

Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht

Wie es mit der App jetzt weitergeht, dürfte ebenfalls noch unklar sein. In den diversen Stores wird sie wohl gelistet bleiben, die grundlegende Funktionalität ist auch ohne weitere Unterstützung seitens des Roten Kreuzes gegeben. Das letzte Update stammt ohnehin von Ende Mai 2021, allzu viel Pflege scheint die Anwendung also nicht zu benötigen. Da sie Open Source ist, wäre es theoretisch sogar möglich, dass Entwickler damit weitermachen. Allerdings verlangt die Schnittstelle für den Abgleich mit anderen Geräten eine Gesundheitsbehörde im Hintergrund – was dann nicht mehr gegeben wäre.

Eine Erfolgsgeschichte war die App von Anfang an nicht: Erst geisterte eine mögliche verpflichtende Nutzung durch Medien und Bevölkerung, was die Akzeptanz von Anfang an bombardierte. Als dann endlich eine Lösung da war, zeigte sich,  dass sie kaum praxistauglich ist. Es gab dann Updates, weitere Investitionen und dann war es lange Zeit ruhig um das so kontrovers diskutierte digitale Kleinod – bis nun eben der virtuelle Sensenmann an die Tür klopft. Übrigens: Der Slogan auf der offiziellen Homepage der App lautet folgendermaßen: „Kostet nix, bringt viel“ – was einer gewissen Ironie nicht entbehrt.

Die Stopp Corona-App ist kein Erfolg. Aber diese Zahl ist am enttäuschendsten.

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