Stora Enso: Finnisches Unternehmen entwickelt Holz-Windturbinen
Windkraft ist eine der wichtigsten nachhaltigen Energien, und weltweit haben es sich viele Firmen zum Ziel gemacht, in diesem Bereich neue Innovationen zu bieten. Dazu gehört das finnische Unternehmen Stora Enso, das mit dem deutschen Startup Voodin Blades und Modvion aus Schweden Partnerschaften begonnen hat, die die ohnehin schon sehr umweltfreundlichen Windturbinen noch nachhaltiger machen sollen: Nämlich mit Komponenten aus Holz. Laut electrek soll das Material die Produktion der Windturbinen noch CO2-effizienter machen.
Voodin Blades installiert 2022 erste Anlage
In nur zwei Jahren haben es die Windturbinen aus Holz vom Prototyp zur Marktreife gebracht. Stora Enso, ein Hersteller von nachhaltigem Papier und Verpackungsmaterial und einer der größten privaten Waldbesitzer der Welt, will die Entwicklung nun weiter vorantreiben. Voodin Blades und Stora Enso stellen derzeit ein 20-Meter-Rotorblatt aus Holz her. Ebenfalls geplant ist ein 80-Meter-Blatt. Das 20-Meter-Blatt soll bis Ende 2022 auf einer 0,5-Megawatt-Anlage in der Nähe von Warburg in Nordrhein-Westfalen installiert werden.
Durch die Entwicklung von Rotorblättern aus nachhaltigem Holz – nämlich laminiertem Furnierholz – wollen Stora Enso und Voodin Blades die Komponenten leichter machen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern. Laminiertes Furnierholz ist ein Massenholzprodukt, das eine hohe Tragfähigkeit aufweisen soll und laut Stora Enso problemlos große Rotorblätter tragen kann. Im Gegensatz zu Stahl und Beton sei das Holz relativ leicht und lasse sich ohne schweres Gerät vor Ort transportieren. Das Material ist außerdem erneuerbar und hat einen geringen ökologischen Fußabdruck.
Holz soll Baumaterial der Zukunft sein
Neben der Zusammenarbeit mit Voodin Blades hat Stora Enso kürzlich eine Partnerschaft mit dem schwedischen Holztechnologieunternehmen Modvion bekannt gegeben, um Holz als Material der Wahl für Windkrafttürme zu etablieren. Modvion errichtete im Mai 2020 den ersten hölzernen Windkraftturm auf einer Insel vor Göteborg in Schweden. Der dänische Windturbinenhersteller Vestas investierte im Februar 2021 in Modvion, und im Oktober 2022 gab das Jungunternehmen eine Vereinbarung mit dem globalen Entwickler RES bekannt.
Holz gilt als zunehmend wichtiges Baumaterial, um CO2-Emissionen einzusparen. Denn der Verzicht auf Beton und Stahl soll nicht nur in der Produktion der Materialien, sondern auch am Bau selbst deutlich mehr Nachhaltigkeit schaffen. Weil die Komponenten aus Holz leichter sind als die aus Beton und Stahl, soll weniger umweltbelastende Maschinerie beim Bau zum Einsatz kommen. Besonders in der Heimat von Stora Enso, Finnland, wird immer mehr auf Bauten aus Holz gesetzt (wir berichteten). Es gibt jedoch auch Bedenken über eine zu hohe Belastung der Wälder, sollte sich Holz wirklich durchsetzen. Es wird sich also noch zeigen, ob Holzrotorblätter wie die von Voodin Blades künftig gewöhnliche Pendants ersetzen könnten.