Fintech

Stripe entlässt 14 Prozent der Angestellten

Patrick and John Collison, co-founders of Stripe © Stripe
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Die nächste Entlassungswelle: Der Online-Zahlungsriese Stripe entlässt rund 14 % seiner Mitarbeiter:innen. Das gab CEO Patrick Collison am heutigen Donnerstag in einem Memo an die Belegschaft bekannt. Die Entlassungen seien „notwendig“, vor allem angesichts „der steigenden Inflation, der Angst vor einer drohenden Rezession, höherer Zinsen, Energieschocks, knapperer Investitionsbudgets und spärlicherer Startup-Finanzierungen“. Zusammengenommen sollen diese Faktoren signalisieren, „dass das Jahr 2022 den Beginn eines anderen Wirtschaftsklimas darstellt“.

Kündigung per Mail

Stripe habe aber auch selbst „zwei sehr folgenschwere Fehler“ gemacht: Man habe das „Wachstum der Internetwirtschaft in den Jahren 2022 und 2023 falsch eingeschätzt. Das wiederum habe die Betriebskosten zu schnell ansteigen lassen. „Angetrieben durch den Erfolg, den wir in einigen unserer neuen Produktbereiche sehen, haben wir zugelassen, dass die Koordinationskosten steigen und operative Ineffizienzen sich einschleichen.“

Collison im (von uns übersetzten) Originalton: „Heute geben wir die schwerste Veränderung bekannt, die wir bisher bei Stripe vornehmen mussten. Wir verkleinern unser Team um etwa 14 % und verabschieden uns in diesem Zuge von vielen talentierten Stripes. Wenn Sie zu den Betroffenen gehören, werden Sie innerhalb der nächsten 15 Minuten eine Benachrichtigung per E-Mail erhalten. Für diejenigen unter Ihnen, die uns verlassen: Wir bedauern diesen Schritt sehr, und John und ich tragen die volle Verantwortung für die Entscheidungen, die zu diesem Schritt geführt haben.“ Die Anzahl der Mitarbeiter werde auf etwa 7.000 Personen reduziert. Damit betreffen die Entlassungen etwa 1.100 Personen.

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In weiterer Folge beschreibt er, wie es soweit kommen konnte: „Zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 drehte sich die Welt über Nacht in Richtung E-Commerce. Wir erlebten im Laufe der Jahre 2020 und 2021 deutlich höhere Wachstumsraten als zuvor. Als Unternehmen sind wir in einen neuen Betriebsmodus übergegangen, und sowohl unser Umsatz als auch unser Zahlungsvolumen sind seitdem um mehr als das Dreifache gestiegen.“ Nun stehe die Welt „wieder vor einem Umbruch“, er glaube, dass das Jahr 2022 „22 den Beginn eines anderen Wirtschaftsklimas darstellt“.

Stripe: 14 Wochen Zahlungsfortsetzung

Stripe sei „grundsätzlich gut positioniert“, um schwierige Umstände zu überstehen. Allerdings müsse „das Tempo der Investitionen an die Realitäten“ anpassen. „Um uns an die Welt, auf die wir zusteuern, anzupassen, müssen wir unsere Kosten senken“, fährt Collison fort. „Etwa 14 % der Mitarbeiter von Stripe werden das Unternehmen verlassen. Wir, die Gründer, haben diese Entscheidung getroffen. Wir haben für die Welt, in der wir leben, zu viele Mitarbeiter eingestellt und es schmerzt uns, dass wir den Betroffenen nicht die Erfahrung bieten können, die sie sich von Stripe erhofft haben.“ Alle entlassenen Personen sollen aber 14 Wochen lang eine Abfindung erhalten, „bei längerer Betriebszugehörigkeit sogar mehr“.

Im Prinzip bedeutet das, dass die ausscheidenden Mitarbeiter bis mindestens zum 21. Februar 2023 bezahlt werden. Auch Bonuszahlungen soll es geben. Darüber hinaus zahlt Stripe laut dem Blogeintrag „den Gegenwert von sechsMonaten der bestehenden Krankenversicherungsprämien“, will helfen, ausscheidende Mitarbeiter:innen mit anderen Unternehmen in Verbindung zu bringen und verspricht Menschen, die mit einem Visum angestellt sind, „Unterstützung bei der Einwanderung“. Morgen soll es noch 1:1-Gespräche „zwischen jedem ausscheidenden Mitarbeiter und einem Stripe-Manager“ geben.

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