Stripe soll Bewertung 2020 auf mehr als 70 Milliarden Dollar verdoppeln
„Mit uns zahlt das Internet“ steht völlig unbescheiden auf der Startseite des Payment-Dienste Stripe. Mit Kunden wie Amazon, Spotify, Google, Microsoft, Uber oder Shopify auf der Kundenliste darf man das aber eigentlich auch behaupten. Und 2020, das wird das Jahr der Collison-Brüder. 2009 haben sie ihr Fintech gegründete, 11 Jahre später könnten sie vielleicht schon behaupten: Wir haben eine Firma aufgebaut, die Investoren 100 Milliarden Dollar wert ist.
Offiziell ist noch gar nichts, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass Stripe zu den ganz großen Gewinnern der Corona-Krise zählt. Der Handel drängt während der Lockdowns ins Internet, und dort ist ein essenzieller Teil das Bezahlen. Mit Stripe bekommen Unternehmen die einfach Möglichkeit, digital Zahlungen abzuwickeln (Kreditkarten, Lastschrift usw.), Rechnungen zu legen und ganze Geschäftsabläufe machen zu können. Wegen gut gestalteter APIs ist Stripe vor allem bei Entwicklern beliebt, die die Tools in Online-Shops und -Marktplätze integrieren müssen.
Wertvollstes Scale-up der USA
Derzeit bahnt sich bei Stripe die ganz große Finanzierungsrunde an. Wie Bloomberg berichtet, soll Stripe derzeit in Verhandlungen stehen und eine Bewertung zwischen 70 und 100 Milliarden Dollar abrufen. Das wäre eine Verdoppelung der letzten bekannte Bewertung des Unternehmens aus San Francisco mit etwa 2.500 Mitarbeitern, die bei etwa 36 Milliarden Dollar lag. Im April diesen Jahres holte sich Stripe 600 Millionen Dollar bei Andreessen Horowitz, General Catalyst, GV und Sequoia Capital und hat damit die Creme de la Creme der Silicon-Valley-Investoren an Bord. Was soll da noch schiefgehen.
Stripe würde mit einer solchen Mega-Runde zu den ganz großen Payment-Diensten aufschließen. Zum Vergleich: PayPal wird an der Börse derzeit mit 240 Milliarden Dollar bewertet, Square mit etwa 90 Milliarden Dollar. Und: Stripe würde zum wertvollsten VC-finanzierten Scale-up der USA aufsteigen – und zwar deutlich vor SpaceX, Airbnb oder Instacart.
Zuletzt hat das Unternehmen seine Präsenz sowohl in Europa als auch in Afrika gestärkt. In Europa ist der Payment-Provider in den Märkten Tschechien, Malta, Zypern, Bulgarien und Rumänien gestartet (mehr dazu hier), in Nigeria wurde das Startup Paystack um etwa 200 Millionen Dollar zugekauft (Trending Topics berichtete).