Stripe: Payment-Riese am Privatmarkt mit 115 Milliarden Dollar bewertet
Es sind mittlerweile sehr hohe Summen, die Investoren bereit sind, für Scale-ups im Fintech-Bereich zu bezahlen. Nachdem es Coinbase, der führende US-Händler von Kryptowährungen, offenbar vor seinem Börsengang am Privatmarkt auf eine Bewertung von etwa 100 Milliarden Dollar geschafft hat, liegt die Valuation für den Payment-Dienst Stripe noch höher.
So sollen am Sekundärmarkt für Anteile an dem Scale-up aus San Francisco bereits Beträge bezahlen, die das Unternehmen in Summe mit 115 Milliarden Dollar bewerten. Das ist mehr als eine Verdreifachung der Bewertung, die Stripe bei seiner letzten Finanzierungsrunde im April 2020 aufgerufen hat – diese lag damals bei 36 Milliarden Dollar (Trending Topics berichtete).
Stripe ist auch dank Corona-Krise ziemlich stark unterwegs und schreibt selbstbewusst auf die eigene Webseite: „Mit uns bezahlt das Internet“. Rund um das Thema Payment hat das Unternehmen der irischstämmigen Brüder Patrick und John Collison ein Finanz-Ökosystem aufgebaut, dass Unternehmen sehr viele Services rund ums Geld bietet – von Rechnungslegung über die Ausgabe von Debit- oder Kreditkarten bis hin zu „Atlas“. Letzteres ist ein Dienst, mit dem man sein Startup in den USA (Delaware) einrichten kann.
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Viele Milliarden gehen durch Stripe
Durch Partnerschaften mit Shopify, Amazon, Wish, Peloton, Atlassian, Uber, Google, Spotify, Slack, HubSpot, Lyft, Doordash, Deliveroo, Postmates oder Instacart sind die Payment-Funktionen in bereits sehr großen Plattformen integriert, die täglich von hunderten Millionen Nutzern verwendet werden. Das Volumen der Transaktionen, die jährlich via Stripe abgewickelt werden, soll bei mehr als 250 Milliarden Dollar liegen. Von den 100.000 Unternehmenskunden sind dem Unternehmen zufolge 40 dabei, die jeweils alleine mehr als eine Milliarde Transaktionsvolumen haben.
Dementsprechend groß ist das Interesse seitens Investoren an Stripe. Es wird bereits erwartet, dass die Firma 2021 einen der größten Börsengänge des Jahres hinlegen könnte. Denn Fintech ist derzeit sehr heiß: Affirm hat Ende 2020 gezeigt, dass das Interesse der Börsianer sehr groß ist, Klarna und Checkout.com aus Europa haben sich in den vergangenen Monaten starke Bewertungen abgeholt, und wie erwähnt steht bald der Börsengang von Coinbase an.