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Studie: E-PKWs verursachen in Europa fast 70 % weniger Emissionen als Verbrenner

E-Auto, BMW, Ladestation, E-Mobility
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In diesem Punkt unterscheiden sich die Gemüter. Während die Einen auf Elektro-Autos schwören, bezweifeln Andere deren tatsächliche Klimabilanz. Insbesondere die Herstellung der Akkus und die Stromherkunft für den E-Betrieb werden dabei immer wieder als mögliche Emissionstreiber genannt. Die gemeinnützige US-Organisation International Council on Clean Transportation (ICCT) hat nun in einer aktuellen Studie genau diese kritisierten Punkte ebenfalls für die Bewertung der Klimabilanz von E-Autos beleuchtet. Dabei kamen sie zu einem klaren Ergebnis.

Auch bei der Betrachtung eines gesamten Lebens eines E-Autos verursachen diese deutlich weniger Treibhausgasemissionen als benzin- oder dieselbetriebene Autos. Das ist das Resümee der aktuellen Analyse der gemeinnützigen US-Organisation ICCT. Diese untersuchten die Auswirkungen der Motor- und Batterieherstellung über die Kraftstoff- oder Stromproduktion bis zum Recycling oder zur Entsorgung.

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Bis zu 81 Prozent weniger Emissionen möglich

Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass bei neu zugelassenen E-Wagen die Treibhausgasemissionen aktuell um 66 bis 69 Prozent niedriger seien als bei vergleichbaren neuen Benzinern in Europa. Wenn der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix im Zuge des im Green Deal der EU verankerten Ziele stetig steigt, könnte dieser Wert dann im Jahr 2030 bereits bei 74 bis 77 Prozent liegen. Bei der Beladung des PKWs mit Energie aus 100 Prozent erneuerbaren Energien liegt der Wert dann bei max. 81 Prozent niedrigeren Treibhausgasausstöße als konventionelle Kompaktfahrzeuge, so die Prognosen des ICCT.

Auch für die USA, China und Indien haben die Forschenden solche Vergleichswerte erhoben. So berechneten diese, dass in den USA die E-Autos 60 und 68 Prozent weniger Emissionen verursachen und in China und Indien, wo bisher noch viel Energie aus Kohle gewonnen wird, bis zu 45 Prozent weniger in China und bis zu 34 Prozent weniger in Indien.

Für ihre Analyse ging das Forschungsteam von einem E-Auto mit einer Laufleistung von 234.000 Kilometern und einem Akku aus. Auch letzterer könne eine immer bessere Klimabilanz aufweisen, so die Ergebnisse der Analyse. Dabei bezogen sie sich auf neue Daten des Argonne National Laboratory, einem Forschungsinstitut des US-Energieministeriums. Mehr Ökostrom, effizientere Verfahren und teils lokalisierte Lieferketten verringern demnach die Mengen an den bisher angenommen durch die Akku-Herstellung ausgestoßenen Treibhausgasemissionen. In Zahlen ausgedrückt, würde die Herstellung einer 45-kWh-Batterie in Europa  aktuell rund 2,7 Tonnen CO2 verursachen, ein 70 kWh-Akku circa 4,2 Tonnen CO2, so die Ergebnisse.

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Hybrid-Autos und E-Fuels keine Alternative

Auch die Klimabilanz von Hybrid-Autos und Brennstoffzellenfahrzeugen haben die Forschenden betrachtet. Dabei haben sie den eigenen Angaben nach den Kraftstoff- und Stromverbrauch im durchschnittlichen realen Einsatz tatsächlich gemessen und keine offitziellen Testwerte genutzt. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass die Emissionen von Plug-in-Hybriden im Alltag nur 25 bis 27 Prozent niedriger seien als bei Benzinern. Bei Brennstoffzellenfahrzeugen basierend auf Wasserstoff ist die Emissionsbelastung bei dem Einsatz von grauem Wasserstoff, welcher also mit Hilfe von Erdgas gewonnen wird, nur etwa 26 Prozent geringer. Bei dem Einsatz von grünem Wasserstoff steigt dieser Prozentsatz auf 76 Prozent. Allerdings gibt das Forschungsteam zu bedenken, das der Einsatz von einer Brennstoffzelle trotzdem etwa dreimal so energieintensiv sei wie direkte Nutzung des Stroms in batterieelektrischen Pkw.

Auch der Einsatz von Biokraftstoffen wirkt sich der ICCT zufolge kaum für eine positivere Klimabilanz von Verbrennern aus. Ähnlich kritisch betrachten sie den Einsatz von synthetischen Kraftstoffe, sogenannten E-Fuels. Da die Herstellung von diesen mit sehr hohen Produktionskosten verbunden ist, könnten diese nicht wesentlich zur Dekarbonisierung des Kraftstoffmixes im Straßenverkehr beitragen“, so die US-Organisation.

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