Studie: Europäer und Amerikaner essen ab 2025 weniger Fleisch
Der Fleischkonsum in Europa und den USA wird mit dem Jahr 2025 seinen Zenit erreichen und dann zunehmend fallen. Alternativen wie pflanzenbasierte Produkte oder im Labor kultiviertes Fleisch gewinnen zunehmend an Bedeutung. Bis 2035 könnten sie bis zu 22 Prozent des globalen Proteinprodukt-Marktes ausmachen. So lautet zumindest die Prognose der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) und des Impact Investors Blue Horizon Corporation in einer aktuell veröffentlichten Studie.
Eine Milliarde Tonnen CO2 sparen
„Wir sind bald schon an dem Punkt angelangt, wo der Fleischkonsum zum ersten Mal in der Geschichte abnimmt. Die globalen Konsequenzen des Umstiegs auf alternative Proteine werden gewaltig sein“, sagt Decker Walker, Leiter der Abteilung für Landwirtschaft bei der BCG. Momentan liegt der Anteil solcher Produkte am weltweiten Proteinmarkt bei zwei Prozent, so das Unternehmen. Steigt der Anteil in 15 Jahren auf nur elf Prozent, was laut den Analysten eine konservative Einschätzung ist, verhindert das bis zu diesem Zeitpunkt CO2-Emissionen von etwa einer Milliarde Tonnen. Landwirtschaftliche Flächen in der Größe von Großbritannien werden dann nicht mehr für die Tierhaltung verwendet und weltweit werden um 50 Milliarden Hühner weniger gezüchtet.
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Im Jahr 2020 haben die Verbraucher weltweit jeweils im Durchschnitt 75 Kilogramm an tierbasierten Proteinen konsumiert. Noch ist die Zahl laut dem Bericht der BCG und Blue Horizon konstant steigend, doch der Höhepunkt ist besonders in wohlhabenden Ländern schon bald erreicht. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass schon 2023 pflanzenbasierte Fleischalternativen wie beispielsweise von Beyond Meat ähnliche Preise wie die von traditionellem Fleisch erreichen könnten.
Anteil von pflanzlichen Alternativen steigt
Für neun von zehn der weltweiten Lieblingsspeisen, darunter Pizza und Sushi, wird es bis 2035 nachhaltige Alternativen geben, so die Ergebnisse der Studie. Diese Entwicklungen werden den globalen Marktanteil von umweltfreundlichen Proteinprodukten, der momentan nur bei zwei Prozent liegt, massiv steigern. So geht die Studie von einem Zwei Drittel Anteil von pflanzlich basierten Produkten bis 2035 aus. Weitere zehn Prozent stammen aus dem Labor und ein Fünftel wird durch Mikroben produziert, wie es beispielsweise bei Quorn der Fall ist.
Abkehr von der Viehhaltung fördern
Wie intensiv der Wechsel zu nachhaltigen Proteinprodukten ausfällt, hängt vor allem von der Landwirtschaft ab. Die BCG und Blue Horizon raten Gesetzgebern dazu, hier mehr Strafen für CO2-Emissionen einzuführen und gleichzeitig den Wechsel von der Viehhaltung zu nachhaltigen Alternativen finanziell zu fördern. Damit wäre eine sich zunehmend fleischlos und nachhaltig ernährende Gesellschaft bald zum Greifen nahe.