Studie: Wie man junge IT-Fachkräfte zum Bleiben anregt
Gerade in Zeiten des akuten Fachkräftemangels ist das Finden, aber vor allem auch das Behalten von Expert:innnen zentral für den langfristigen Erfolg. Eine Gruppe, die hierbei immer mehr an Bedeutung gewinnt, sind junge und ehrgeizige Mitarbeiter:innen, die Unternehmen mehr als nur ein paar Monate die Treue schwören. Insbesondere in der IT-Branche gibt es einen hohen Bedarf an talentierten Nachwuchskräften. Eine neue Studie im Auftrag von WeAreDevelopers verrät, was es braucht, um die Jungen zum Kommen und Bleiben zu bewegen.
Repräsentative Stichprobe von 756 IT-Fachkräften
Die Studie „Arbeiten im IT-Bereich. Erwartungen, Präferenzen und Herausforderungen von IT-Fachkräften in der DACH-Region“ hat Erfahrungen, Prioritäten und Wünsche von IT-Entwickler:innen in Österreich, Deutschland und der Schweiz erfasst. Das Marktforschungsinstitut Focus hat 2022 im Auftrag von WeAreDevelopers eine repräsentative Stichprobe mit 756 IT-Fachkräften aus unterschiedlicher Ebenen und Wirtschaftszweigen durchgeführt.
Junge IT-Expert:innen: Respekt statt Reichtum
Die Ergebnisse der Befragung unterstreichen, dass sich viele der Entwickler:innen, unabhängig vom Alter, insbesondere mehr Anerkennung für ihre Leistungen wünschen. Dies soll durch ein angemessenes Gehalt sowie die aktive Unterstützung bei der persönlichen Weiterentwicklung erreicht werden. Bei den jüngeren unter ihnen fällt allerdings auf, dass das Gehalt an Bedeutung verliert. Bei Developern unter 25 Jahren wird demnach im Bewerbungsprozess eher auf Flexibilität, also freie Arbeitszeiteinteilung, sowie die Zusammenarbeit unter den Mitarbeiter:innen geachtet.
Entertainment und Trennung von Privat- und Berufsleben
Auch für ausreichend Entertainment am Arbeitsplatz sollte die Tätigkeit, laut den jungen Arbeitnehmer:innen, sorgen können. Die meisten geben an, dass sie sich bei Langeweile und Unterforderung schnell nach neuen Karrierechancen in anderen Unternehmen umsehen würden. Um genau zu sein: Jede:r zehnte Junior-Entwickler:in gibt an, sich bereits nach einigen Tagen aktiv nach einer neuen Stelle umgesehen zu haben.
Passend zum Gen-Y-Spirit betrachten die jungen Befragten die Trennung zwischen Berufs- und Privatleben weniger oft als persönliche Priorität im Vergleich zu erfahrenen Berufstätigen.
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Keine Toleranz für Intoleranz
Die Studie unterstreicht zu guter Letzt die Sensibilisierung der jungen Generation bezogen auf Mobbing und andere Varianten von Respektlosigkeit am Arbeitsplatz. Ganze 55 % geben an, Erfahrungen mit Diskriminierung in Form von Rassismus aufgrund von Hautfarbe, Nationalität oder Herkunft gemacht oder beobachtet zu haben. Das wird nicht mehr auf die leichte Schulter genommen. So kann das natürlich die Ursache dafür sein, einem Unternehmen für immer den Rücken zu kehren.
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