Global 2000

Studie: Woher kommt die Wärme in Österreichs Landeshauptstädten?

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Am Freitag, dem 25.02.2022, soll der offizielle Spatenstich zum Bau von Wiens neuer Wärmepumpe in der Kläranlage Simmering erfolgen. Dieses Projekt ist Teil des Klimafahrplans, mit dem die Stadt Wien bis 2040 klimaneutral werden will. Neben Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und dem Umstieg auf Elektromobilität, ist die Wärmewende ein entscheidender Faktor auf dem Weg dahin. Um zu untersuchen, inwiefern die Landeshauptstädte Österreichs auf diesem Weg schon Fortschritte gemacht haben, hat die Umweltschutzorganisation Global 2000 untersucht, wie Österreichs Landeshauptstädte die Wärmeversorgung bisher organisieren. 

Klimafahrplan 2040: Wie Wien die Klimaneutralität schaffen will

Anteil Erneuerbarer Energien zu niedrig

Fossile Brennstoffe, Strom, Fernwärme oder doch Erneuerbare Energie: In einer Pressekonferenz stellte Global2000 heute vor, wie die Landeshauptstädte ihre Haushalte mit Energie versorgen. Dabei kam die Organisation zu den Ergebnis, dass einige Städte schon gute Fortschritt machen, der Anteil an sauberer Energie grundsätzlich aber noch zu niedrig ist. „Städte spielen eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz. Fast zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung lebt in Städten oder urbanen Räumen. Gleichzeitig sehen wir, dass die Wärmeversorgung dort schwer klimaschädlich ist und zu wenig getan wird, um das zu ändern. Vor allem der Ausstieg aus klimaschädlichem Erdgas muss rasch angegangen werden. Es ist absolut bedenklich, dass solide Pläne für den Ausstieg aus schmutziger Energie bisher weitgehend fehlen“, so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von Global 2000. 

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Vergleich schwierig

Es ist natürlich schwierig Städte wie Wien mit kleineren Städte wie Eisenstadt zu vergleichen. Vor allem griff Global2000 hauptsächlich auf öffentlich zugängliche Daten zurück, weshalb nicht zu allen Städten die gleiche Datengrundlage vorlag. Trotzdem konnte die Umweltschutzorganisation beispielsweise für die Hauptstadt Wien eine Bilanz ziehen: Obwohl zum Ziel, 2040 klimaneutral zu sein, ein Ausstieg aus dem klimaschädlichen Erdgas nötig ist, decke Wien momentan den Wärmebedarf der Haushalte noch zu 57 Prozent durch Erdgas. 30 Prozent werde durch Fernwärme abgedeckt, die allerdings ebenfalls zu 65 Prozent aus fossiler Energie hergestellt werden würde, hauptsächlich aus Erdgas. Zudem wären in den letzten Jahren in Wien 25.000 neue Erdgasheizungen installiert worden, was dem Erreichen von Klimaneutralität deutlich entgegenstehe. 

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Positive Entwicklungen

Trotzdem hält Global 2000 die Pläne der Stadt Wien, von denen die bereits mit einer Klimastrategie untermauert sind, für die am ambitioniertesten. Zudem sei der Wechsel auf Erneuerbare Energien nur ein Schritt zu Wärmewende. Ebenso wichtig sei es Gebäude thermisch zu sanieren. Dafür sieht Johannes Wahlmüller jedoch nicht nur die Landeshauptstädte in der Hauptverantwortung, sondern auch die Landespolitik und Bundespolitik gerade im Bereich Förderungen. 

Natürlich ist es bis zur vollständigen Energiewende noch ein weiter Weg. Trotzdem konnte die Studie zeigen, dass es auch schon gute Fortschritte in den einzelnen Städten gibt. In Graz beispielsweise sei es gelungen, den Anteil der Abwärme aus Industrieanlagen, wie der Papierfabrik Sapi, auf 20 Prozent zu steigern. Und in Klagenfurt erfolgt die Fernwärmeerzeugung laut Global 2000 zu 81 Prozent aus Biomasse und nur zu 19 Prozent aus Erdgas. Damit besteht die Fernwärmeversorgung zum Großteil aus erneuerbarer Energie, auch wenn der Anteil an fossiler Energie in Klagenfurt insgesamt noch sehr hoch sei.

Schlussendlich zeigen die beiden Beispiele und der als positiv eingestufte Klimafahrplan der Stadt Wien, dass die Wärmewende möglich ist. Trotzdem belegen die Zahlen auch, das noch ein weiter Weg vor den Städten liegt. Da ein paar der Zahlen der Studie bereits sieben Jahre alt sind, könnte es hier und dort vielleicht auch schon unerkannte Fortschritte gegeben haben.

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