EduTech-Startup Studyly: „Es soll nicht bei Mathematik bleiben“
Mathematik-Nachhilfe ist ein dickes Geschäft. Der Markt für Nachhilfe wird in Österreich auf rund 100 Millionen Euro geschätzt, im gesamten deutschsprachigen Raum sind es satte 1,5 Milliarden. Und davon wird das meiste Geld für Nachhilfestunden in Mathe ausgegeben. Deswegen gibt es auch in Österreich immer mehr Startups, die sich genau diesem leidigen Thema widmen.
Eines davon ist Studyly rund um Gründer Leon Frischauf. Er hat gemeinsam mit Georg Windischbauer und dem Entwickler Valentyn Boreiko die edurise GmbH gegründet, die digitales Mathelernen ins Netz bringt. Bei der Startup-Show 2 Minuten 2 Millionen war Frischauf auf der Suche nach Investoren. Denn klar ist: Um eine digitale Lernlösung wirklich in der Ausbildung zu verankern, braucht es viel Entwicklung und einen langen Atem. Denn gerade der Bildungssektor gilt in Sachen Digitalisierung als besonders träge.
Vom „Mathespass“ zur eigenen Firma
Die ersten Anläufe in die Richtung hat Frischauf, der erst 21 Jahre alt ist, mit seinem Projekt Mathespass vor einigen Jahren genommen. „Mathespass war mein Herzensprojekt, und daraus hat sich dann Studyly entwickelt“, sagt er zu Trending Topics. „Die Digitalisierung ist in aller Munde, aber jetzt begreifen das auch immer mehr Schulbuchverlage.“ Genau in diese Richtung will Frischauf seine erst 2019 gegründete Firma treiben: Künftig sollen viele viele Schulbücher digitalisiert werden.
Mit dem Thema Mathematik hat Studyly (nicht zu verwechseln mit dem studily.de aus Deutschland) bereits einen Fuß in der Tür. In einigen Schulen wird das Tool zum Mathelernen bereits von Lehrern und Schülern eingesetzt – etwa, um sich auf die Matura vorzubereiten. Lehrer wiederum bekommen ein Interface, mit dem sie Hausübungen verschiedener Klassen verwalten können. Das Bildungsministerium hat den Einsatz in der Schule bereits genehmigt. Der volle Zugriff auf die Inhalte (u.a. auch Videos und Aufgabenbeispiele) von Studyly kosten eine ABogebühr, die entweder die Schulen oder die Eltern der Schüler berappen.
„Sprechen mit großen Schulbuchverlagen“
„Entscheidend ist, dass die Tools Anklang in den Schulen finden“, sagt Frischauf. „Lehrer dürfen es nicht als zusätzliche Belastung empfinden, sondern als Hilfe.“ In Skandinavien sei das alles schon gang und gäbe, jetzt halte die Digitalisierungswelle auch im österreichischen Bildungssystem Einzug.
Und da will Studyly natürlich mitschwimmen. „Es soll nicht bei Mathematik bleiben“, sagt Frischauf. „Wir sprechen dazu mit den großen Schulbuchverlagen.“ Seine Firma plant derzeit ein Software-as-a-Service-Angebot, mit dem Verlage physische Bücher einfach digitalisieren können. Wer Alternativen zu Studyly in der engeren Variante (also Mathe) sucht, wird in Österreich schnell fündig. So gibt es mit Mathe-Hero und mit ClassNinjas gleich zwei andere österreichische Startups, die sich ebenfalls dem Thema Mathematik-Nachhilfe widmen. Darüber hinaus gibt es einige weitere Jungfirmen wie goStudent, eSquirrel, Studo oder Schoolfox, die mit digitalen Lösungen in den Bildungsbereich drängen.
+++„Coding oder die Wirkmechanismen von KI werden immer mehr zum Basis-Knowhow“+++