Aufstrebender Markt

Sublime setzt auf KI in der E-Mail-Sicherheit – 60 Mio. Dollar Investment gesichert

Die beiden Gründer von Sublime Security: Josh Kamdjou and Ian Thiel. „Ich beschloss, etwas zu entwickeln, das mich als Angreifer aufhalten würde“, so Kamdjou. © Sublime
Die beiden Gründer von Sublime Security: Josh Kamdjou and Ian Thiel. „Ich beschloss, etwas zu entwickeln, das mich als Angreifer aufhalten würde“, so Kamdjou. © Sublime
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Das amerikanische KI-Startup Sublime Security wurde von Josh Kamdjou und Ian Thiel gegründet, um KI zum Schutz von E-Mail-Posteingängen einzusetzen und KI-generierte Bedrohungen zu blockieren. In einer Finanzierungsrunde holte sich das Startup gerade 60 Millionen Dollar.

Wettbewerb im E-Mail-Sicherheitsmarkt

Aktuell gibt es einige Player auf dem Markt, die eine ähnliche Strategie verfolgen und Lösungen entwickelt haben, die E-Mail-Systeme vor Sicherheitsbedrohungen schützen sollen, wie etwa Abnormal Security, Material Security, Mimecast und Proofpoint. Abnormal wurde zum Beispiel erst in diesem Jahr mit 5 Milliarden Dollar bewertet. Sein Jahresumsatz liegt laut CNBC bei mehr als 200 Millionen Dollar.

Sublime hat keine Bewertung im Milliardenbereich, möchte sich aber durch höhere Transparenz und genauere Einblicke in Angreifer-Techniken von der Konkurrenz abheben. Die Gruppe an Unternehmen gewinnt jedenfalls an Bedeutung: So erhielt das Startup Material Security bereits 2022 eine 1,1 Mrd. Dollar-Bewertung. Im Sommer dieses Jahres schloss Abnormal eine 250-Millionen-Dollar-Finanzierungsrunde mit CrowdStrike und Wellington Management ab. Und Sublime Security meldete jetzt ebenso eine abgeschlossene Runde – in Höhe von 60 Millionen US-Dollar.

Schutz vor E-Mail-Bedrohungen

Grundsätzlich, da sind sich die Anbieter einig, gibt generative KI Angreifern die Möglichkeit, gefälschte E-Mails noch leichter automatisiert zu verschicken, um Unternehmenssysteme zu knacken. Sie haben es sich also zur Aufgabe gemacht, derartige E-Mail-Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und zu blockieren – und setzen dabei selbst auf KI.

Denn: Angreifer sollen es laut Sublime-CEO Kamdjou immer noch schaffen, die Abwehrsysteme großer E-Mail-Anbieter wie Google und Microsoft zu überwinden, selbst wenn Unternehmen für höhere Servicelevels zusätzlich bezahlen. „Das ist der Grund, warum wir so viel Erfolg haben“, so Kamdjou. „Wir sind hier, um alles abzufangen, was sie nicht tun.“ Dabei kündigte Microsoft letzten Monat an, dass sein Produkt Defender for Office 365 nun mit großen Sprachmodellen zur Analyse und Filterung von Bedrohungen in E-Mails ausgestattet ist.

Herausforderung für etablierte Security-Anbieter

Laut Mark Alley, Berater für E-Mail-Sicherheit aus Alabama, stehen etablierte Anbieter wie Mimecast und Proofpoint vor der Herausforderung, mit innovativen Tools der nächsten Generation mitzuhalten. Gemeint ist vor allem Abnormal Security, das laut dem Marktforschungsinstitut Gartner schnell Marktanteile gewinnt.
Das Spezielle an Abnormal: Die Software soll laut Evan Reiser, Mitbegründer und CEO des Unternehmens, völlig autonom agieren. Für manche stelle sie deshalb eine Blackbox dar, wie etwa für den US-Kreditkartenanbieter Brex. Aber, so Reiser, „die Software ist immer noch sehr transparent, wenn es darum geht, die von Angreifern verwendeten Techniken zu erklären“.
Laut Gartner nutzen einige Unternehmen Abnormal Security als Zusatz zu Mimecast oder Proofpoint. Und laut Kamdjou seien einige von Mimecast und Proofpoint zu Sublime gewechselt, da man mit seiner Software genau sehen kann, welche Taktiken oder Techniken Angreifer verwenden.

60 Millionen Dollar für Sublime

Im Gegensatz zu vielen Startups will Sublime Security auf auffälliges Marketing und Kaltakquise verzichten. Die meisten Kunden hätten durch Mundpropaganda von der E-Mailschutz-Software erfahren. Stattdessen soll „immer noch ein Haufen Geld für Forschung und Entwicklung ausgegeben werden“, so Co-Founder Thiel. Die gerade abgeschlossene Finanzierungsrunde wurde von IVP (Institutional Venture Partners) angeführt. Citi Ventures, Decibel Partners, Index Ventures und Slow Ventures waren ebenfalls beteiligt.

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