Leises Anschleichen

Südafrika: Mit solarbetriebenen E-Bikes in den Kampf gegen Wildererei

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Mehr als 40.000 Arten und 26 Prozent der Säugetiere weltweit haben eine Gemeinsamkeit – sie alle sind laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN vom Aussterben bedroht. Dazu zählen etwa der afrikanische Waldelefant, dessen Bestände innerhalb von 31 Jahren um mehr als 86 Prozent eingebrochen sind. Beim Savannenelefant waren es mindestens 80 Prozent innerhalb von 50 Jahren. Ein Grund für den Rückgang ist die illegale Wilderei, der laut dem WWF seit 2008 viele der Dickhäuter zum Opfer gefallen sind. So töteten Wilderer zwischen 2014 und 2017 etwa mehr als 100.000 afrikanische Elefanten, um an das wertvolle Elfenbein zu gelangen, schreibt National Geographic.

Weltweit setzen sich unzählige Nonprofit-Organisationen dafür ein, der illegalen Wilderei Einhalt zu gebieten. Manche Gruppen wie etwa der Wildlife Trust India helfen Wilderern, andere Wege zu finden, ihr Einkommen zu verdienen. Andere arbeiten daran, die Nachfrage an illegalen Jagdstücken zu reduzieren. Andere Initiativen versuchen den Rangern die Arbeit zu erleichtern, die gegen Wilderer vorgehen.

Ein schwedisches Unternehmen setzt jetzt dafür auf die Elektro-Mobilität. In Südafrika hilft das Unternehmen Cake den Rangern mit Elektromotorrädern dabei, Wilderer lautloser zu fangen wie je zuvor, wie das Magazin Fast Company berichtete.

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Normale Motorräder zu laut

Um sich schnell in der Wildnis fortzubewegen, fahren die Ranger des Southern African Wildlife College (SAWC), einer Ausbildungseinrichtung für Naturschutz in der Nähe des Krüger-Nationalparks in Südafrika, gewöhnlich mit normalen Motorrädern. Sie eignen sich viel besser als Autos, um sich schnell und flexibel einen Weg durch holprige oder unbefestigte Gebiete zu bahnen. Doch ihr Betrieb ist teuer und sie laufen mit Benzin, was Emissionen verursacht und der Umwelt schadet. Außerdem haben die Zweiräder einen ganz besonderen Nachteil, der die Ranger in ihrer Arbeit stört: Sie sind unheimlich laut.

Unauffällig in der Wildnis zu patrouillieren, wird den Rangern dadurch erschwert. Wilderer können die Ranger laut Fast Company aus einer Entfernung von bis zu 45 Minuten hören – und erhalten so ausreichend Zeit zu flüchten. Um dieses Problem zu lösen, hat das schwedische Unternehmen Cake mit dem SAWC ein Pilotprogramm gestartet. Sie testen Elektromotorräder, mit denen sich die Ranger leiser in der Wildnis fortbewegen und Wilderer besser fangen können.

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Mit Solarzellen betrieben

Cake entwickelte bereits E-Motorräder für den städtischen Nahverkehr und zum Transport kleiner Lasten. Speziell für Südafrika entwickelt wurde jedoch das Geländemodell Kalk AP (für „Antipoaching“ – „Anti-Wilderei“ steht). Das Motorbike wird mit Solarzellen betrieben, die überall in der Wildnis aufgeladen werden können. Laut Angaben von Cake wurde das Bike speziell für die heißen, trockenen, staubigen und schlammigen Bedingungen des afrikanischen Busches entwickelt. Auf seinen 18-Zoll-Geländereifen fährt er fast geräuschlos durch die Gegend, mit Geschwindigkeiten von bis zu 45 Meilen pro Stunde.

Das schwedische Unternehmen Cake tat sich laut Fast Company im Januar 2021 erstmals mit dem SAWC zusammen. Das College hat 10.000 Ranger in 127 Parks in 56 Ländern der Welt ausgebildet, die eine Million Hektar Land schützen und zum Schutz von Löwen, Geparden, Elefanten und anderen Wildtieren beitragen. Um ihre Schutzbemühungen effizienter und sinnvoller zu gestalten, setzt die SAWC häufig neue Technologien ein und testet sie in realen Szenarien.

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Stetiger Lernprozess

Für das College ist es immer noch ein langer Lernprozess, bei dem mehr Ranger die E-Motorbikes während des Pilotprojekts testen, das laut Fast Company etwa 24 Monate dauern soll. Dank der neuen Zweiräder seien bereits einige Wildereiversuche gestoppt worden, insbesondere von verschiedenen Antilopenarten, darunter Suni, Red Duiker und Blue Duiker. Cake betont laut Fast Company aber auch, dass die Batterien aufgrund von Staub und Schlamm oft verstopft sind. Ein Problem, an dem das Unternehmen noch arbeiten muss. Der Einsatz in Südafrika ermöglicht es Cake aber zu erfahren, wie sich seine Zweiräder unter schwierigen Bedingungen verhalten, sodass sie verbessert werden können. Den Rangern vor Ort helfen sie wiederum dabei, gefährdete Arten künftig besser zu schützen.

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