Oberösterreich

SurgeBright: Das Startup der Knochenschrauber

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Stell‘ dir vor, du musst dir nach einem Knochenbruch die Bruchstelle mit einer Metallschraube behandeln lassen und musst zwei Operationen über dich ergehen lassen, um diese Schraube einzusetzen und dann wieder zu entfernen. Oder du hättest die Option, nur eine Operation durchführen zu lassen.

Das will das oberösterreichische Startup SurgeBright Patienten ermöglichen. Mit der patentierten „Shark Screw“ hat die kleine Firma eine Schraube entwickelt, die aus menschlichen Spenderknochen (Profis sagen humanbiologisches Material dazu) produziert wird. Im kleinen Ort Neulichtenberg nahe Linz hat der Orthopäde Klaus Pastl mit seinen beiden Söhnen Lukas und Thomas 2016 SurgeBright als eigene Firma gestartet. Bereits seit den 1990ern arbeitet er an der Idee – jetzt will der Familienbetrieb die Shark Screw weltweit zum Einsatz bringen.

Ein Startup als Gewebebank

„Der Vorteil ist, dass dieses humane Material als eigener Knochen erkannt wird und voll in den Knochen des Patienten integriert wird. Dadurch gibt es weniger Komplikationen und man erspart sich die zweite Operation“, sagt Lukas Pastl, der in der Firma die Rolle des Geschäftsführers übernommen hat, während Bruder Thomas sich um den Vertrieb und ums Marketing kümmert. Im Labor in Neulichtenberg werden die Knochenschrauben unter hohem Aufwand – sterile Umgebung, gefilterte Luft, etc. – aus den Spenderknochen gefräst, in Deutschland werden sie von einer Partnerfirma sterilisiert.

SurgeBright ist eine lizensierte Gewebebank, der es erlaubt ist, Humanmaterial zu verarbeiten. „Es gibt in Europa ein Netzwerk an Gewebebanken, wo auch wir integriert sind. Von dort beziehen wir unser Spendermaterial“, sagt Pastl. Aus einem Oberschenkelknochen lassen sich 50 bis 100 der Knochenschrauben herstellen.

Idee von Papa, Umsetzung von den Söhnen

„Die Idee und das Projekt gibt es schon sehr lange, es waren ich und mein Bruder Thomas, die es sehr gepusht haben, das jetzt umzusetzen“, sagt Lukas Pastl beim Besuch von Trending Topics im Büro der Firma. Sie seien von der Idee fasziniert. „Dem Gesundheitssystem spart das viel Geld und dem Patienten viele Komplikationen und die zweite Operation“, so Lukas Pastl. Wenn Spitäler die Shark Screw anbieten, kostet sie dem Patienten nichts extra.

SurgeBright hat derzeit einen enorm guten Lauf und gehört zu den Aufsteigern des Jahres in der Startup- und MedTech-Szene. Die Jungfirma konnte nicht nur die #glaubandich-Challenge gewinnen, sondern auch mehrere Preise und Auszeichnungen (Jungunternehmerpreis 2018, Pegasus 2018) einheimsen. Außerdem ist mit Stefan Doboczky ein österreichischer Top-Manager an dem Startup beteiligt. Doboczky ist CEO der Lenzing AG, ein Unternehmen mit Milliardenumsätzen und mehr als 6.000 Mitarbeitern.

Überzeugungsarbeit im Spital

Bis dato sind rund 1.400 der Knochenschrauben bei Operationen eingesetzt worden. Ins Ausland hat SurgeBright seine Fühler bereits ausgestreckt. In Kuwait läuft ein Pilotprojekt – in dem Testmarkt will das Startup herausfinden, wie die Zusammenabreit mit Spitälern über größere Distanzen funktioniert.

Die größte Herausforderung, vor der SurgeBright steht, ist, Ärzte und Spitäler von der „Shark Screw“ zu überzeugen. Nur dann werden immer mehr Patienten auch die Möglichkeit bekommen, zwischen einer Metall- und einer Knochenschraube zu wählen.

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