Datenanalyse

Swarm Analytics will mit AI-Verkehrskameras im Kampf gegen das Coronavirus helfen

Videokameras sollen mehr Daten liefern. © Pixabay
Videokameras sollen mehr Daten liefern. © Pixabay
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Das Tiroler Startup Swarm Analytics wertet Daten aus Verkehrs- und Überwachungskameras in Echtzeit aus und will damit helfen, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. „Um die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu überwachen, ist es gerade sehr gut, genau zu wissen, wieviele Menschen zum Beispiel in einen Bus einsteigen oder auf einen Zug warten“, erklärt Swarm-Analytics-CEO Michael Bredehorn.

Die Lösung aus einem Hardware-Chip in der Kamera und einer intelligenten Analyse-Software ermögliche auch eine exakte Zählung von Menschen auf Plätzen oder in Parks in Echtzeit. Erste Städte und Verkehrsverbünde aus Deutschland und Österreich hätten bereits Interesse angemeldet und seien aktiv auf das Startup zugegangen, so der Gründer. Gerade in Tourismusgebieten gebe es viele Webcams, die man für die Lösung von Swarm Analytics nutzen könne. Alternativ gebe es kostengünstige Möglichkeiten, neue Kameras aufzustellen.

Genauer und aktueller als Mobilfunkdaten

Das Startup will eine Lücke schließen, die es bei der Auswertung von Geodaten von Mobilfunkern sieht. A1 stellt beispielsweise die anonymisierten Geo-Daten der Nutzer des A1-Netzes dem TU-Graz-Spin-off Invenium zur Verfügung. So können Menschenansammlungen oder Bewegungsströme nachvollzogen werden. Swarm Analytics sieht hier zwei Probleme: „In kleineren Städten und Dörfern ist das schwierig, weil die Mobilfunkmasten zu weit auseinanderliegen“, erklärt Bredehorn. Komplett gesperrte Gebiete liegen in Österreich derzeit tatsächlich in kleineren Gemeinden. Außerdem gebe es bei Mobilfunkdaten auch eine große Verzögerung von bis zu 24 Stunden. Bei Swarm Analytics stehen die Daten in dem Moment bereit, in dem sie erzeugt werden.

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Daten „per se“ anonym

Dadurch, dass die Bilder in Echtzeit ausgewertet werden, werden ausschließlich anonymisierte Daten übertragen. Datenschutz ist für das Tiroler Startup ein wichtiger Punkt. „Mit Swarm werden Daten von Videokameras analysiert, ohne dass dabei die Privatheit von Menschen und Objekten verletzt wird. Die Bilder werden niemals aufgezeichnet, sondern ausschließlich in Echtzeit ausgewertet“, erklärt Bredehorn. „Die Daten in den Kameras sind per se anonym, während man Mobilfunkdaten erst anonymisieren muss“.

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Parkplatz-Management und Öffi-Nutzer-Tracking

Gegründet wurde Swarm Analytics 2018 von den beiden Erfindern Michael Bredehorn und Georg Westner gemeinsam mit dem Tiroler Business-Angel-Kollektiv MAD. Das Jungunternehmen hat bereits zwei Finanzierungsrunden abgeschlossen, in der letzten steckten MAD und PrimeCrowd in Summe 500.000 Euro in Swarm Analytics. Die Software ist derzeit laut dem Startup vor allem in anderen Ländern im Einsatz. In den USA sei etwa das Management großer Firmenparkplätze ein Einsatzgebiet, in Norditalien oder in skandinavischen Ländern kommt die Lösung in Einkaufszentren und Märkten oder auch bei öffentlichen Verkehrsmitteln zum Einsatz.

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