SynBiotic: Cannabis-Firma will sich mit Bitcoin gegen Entwertung des Euro absichern
Bitcoin, Tesla – und jetzt auch noch Cannabis. Derzeit kommt zusammen, was zusammenkommen muss. Soeben hat das börsennotierte Unternehmen SynBiotic aus München angekündigt, einen Teil seiner freien Liquidität in Bitcoin umzuschichten. Konkret soll es etwa eine halbe Million Euro sein, die die auf Cannabinoide spezialisierte Firma rund um CEO Lars Müller in BTC steckt.
Begründet wird der Schritt folgendermaßen: „Bei unserer Entscheidung standen weniger Kursschwankungen als die etwaige Gefahr der Inflation von Euro und Dollar im Vordergrund“, so Müller in einer Aussendung. „Der Bitcoin ist das genaue Gegenmodell zu herkömmlichen Währungen: Sein Volumen ist auf 21 Millionen Stück begrenzt. Dieses Limit ist festgeschrieben und unantastbar, wofür wiederum die dezentrale Organisation der Kryptowährung und die manipulationssichere Natur einer Blockchain garantiert. Aus diesem Grund haben wir langfristig mehr Vertrauen in den Bitcoin als in Euro oder Dollar, bei denen eine zentrale Institution, beeinflusst von Politikern, die Geldmenge ins Unermessliche ausdehnen kann.“
Hempamed als Vorzeige-Marke
SynBiotic vereint mehrere Unternehmen im Cannabis-Business, die neben Zahlungen in Euro auch Zahlungen in Bitcoin annehmen. Neben der Solidmind Group GmbH (Nahrungsergänzungsmittel), dem Startup von Müller, gehört auch die CBD-Marke Hempamed dazu, die auch in Österreich und Deutschland mit CBD-Ölen und -Kapseln handelt. Weiters ist SynBiotic, das als vormals leere Börsenhülle über die anderen Firmen gestülpt wurde, an GreenLight Pharmaceuticals aus Irland beteiligt, das an pflanzenbasierten Medikamenten forscht, sowie gehört die Marke BioCBD zum Unternehmen.
Der konsolidierte Nettoumsatz beläuft sich auf zehn Millionen Euro, erklärtes Ziel ist, Europas größtes Unternehmen im Geschäft mit Cannabinioden zu werden – vor allem durch weitere Zukäufe. Gearbeitet wird an der synthetischen Produktion von Cannabinoiden, Arzneimittelentwicklung, Nahrungsergänzungsentwicklung sowie an entsprechenden Kosmetikprodukten.
In den Spuren von Tesla und MicroStrategy
Mit dem Investment in Bitcoin und der Annahme, dass das eine gute Absicherung gegen eine mögliche Inflation wäre, fällt SynBiotic erstmal in Europa auf – und folgt damit sehr passgenau der Argumentation des mittlerweile doch einflussreichen Bitcoin-Predigers Michael Saylor, dem CEO von MicroStrategy. Dieser hat seine zuvor eher unbekannte Software-Firma durch massive BTC-Investments (die ca. 71.000 BTC sind aktuell rund 3,6 Mrd. Dollar wert) ins internationale Rampenlicht gerückt und sich selbst als Investment-Berater von Elon Musk angeboten. Wenig später wurde bekannt, dass Tesla 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert hat.
Ob es den Unternehmen, die stark in Bitcoin investieren, langfristig gut tut, bleibt abzuwarten. Öffentlich bekannt gemachte BTC-Käufe tun jedenfalls den Aktienkursen gut. Die Aktie von MicroStrategy ist zwischenzeitlich auf mehr als 1.000 Dollar gewachsen – heute vor einem Jahr lag sie noch bei 150 Dollar. Die Tesla-Aktie hat seit der Bekanntgabe des BTC-Investments nach einem kurzen Hoch wieder nachgegeben. Nun bleibt abzuwarten, wie die Aktie von SynBiotic reagieren wird.
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