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T-Mobile schluckt UPC: 8 Fragen und Antworten zu der 1,9-Milliarden-Euro-Übernahme

T-Mobile-Austria-Chef Andreas Bierwirth. © T-Mobile Austria
T-Mobile-Austria-Chef Andreas Bierwirth. © T-Mobile Austria
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Anfang Juli hat die EU-Kommission grünes Licht gegeben, jetzt geht es an die Umsetzung der Übernahme. Um satte 1,9 Milliarden Euro hat sich T-Mobile Austria als zweitgrößter Mobilfunker Österreichs hinter A1 mit UPC Austria einen der größten Internet- und TV-Anbieter des Landes geschnappt (Trending Topics berichtete). „Der Abstand (zu A1, Anm.) liegt bei Umsätzen noch etwa bei 30 bis 40 Prozent“, sagte T-Mobile-Austria-CEO Andreas Bierwirth am Donnerstagvormittag bei einer Pressekonferenz in Wien. Erwartet wird, dass T-Mobile jetzt mit Bündelangeboten den großen Angriff auf die derzeitige Nummer 1 am Markt, A1, startet.

„Wir wollen im Markt nicht nur mitschwimmen, wir wollen ihn bestimmen und gestalten“, so der T-Mobile-Austria-CEO. „Wir sind jetzt die drittgrößte Firma innerhalb des Konzerns“. Der gemeinsame Umsatz von T-Mobile und UPC betrug 2017 rund 1,25 Milliarden Euro – 900 Millionen davon erwirtschaftete T-Mobile.

Wird die Internetnutzung für Kunden jetzt billiger, wenn sie Kombi-Angebote nehmen?

„2018 haben wir eine Renaissance des Festnetzes beobachtet“, meint Bierwirth – die Nachfrage nach mobilem Internet sei leicht zurückgegangen. T-Mobile übernimmt mit UPC ein vor allem in und um größere Städte gut ausgebautes Glasfasernetz, das derzeit rund 1,4 Millionen Haushalte erreicht. „Kunden neigen zunehmend dazu digitale Angebote aus einer Hand zu beziehen“, so Bierwith. Erste gemeinsame Kombi-Angebote sollen aber erst 2019 kommen – auch für Tele.ring-Kunden sind Angebote mit Festnetz-Anteil geplant. Details zu den Angeboten gibt es noch nicht.

Wird die Marke UPC am österreichischen Markt erhalten bleiben?

Nein. Bis 2019 wird die Marke UPC vom Markt verschwinden – T-Mobile hat die Markenrechte nicht gekauft. T-Mobile Austria selbst will ab 2019 nur noch unter der Marke „T“ auftreten. Bierwirth: „UPC und T-Mobile werden verschmelzen und ein gemeinsames Großes werden“. Die Billigmarke Tele.ring soll allerdings erhalten bleiben.

Was passiert mit den UPC-Shops?

Bis Mitte 2019 wird sich für Kunden beider Firmen nichts ändern, sagte der T-Mobile-Austria-Chef. Shops, Händler und Partner bleiben daher vorerst wie gewohnt erhalten. Was dann mit ihnen passiert, ist noch unklar.

Müssen Mitarbeiter gekündigt werden?

Alle rund 1.000 UPC-Mitarbeiter werden von T-Mobile übernommen, vorerst sind keine Kündigungen geplant, hieß es am Dienstag bei der Pressekonferenz. Insgesamt hat das Unternehmen dann rund 2.500 Mitarbeiter. „Komplett ausschließen kann ich Kündigungen in Zukunft allerdings nicht“, sagte der T-Mobile-Austria-Chef. „Wir stellen aber auch neue Mitarbeiter ein“.

Kosten würden an anderen Stellen gesenkt, so der T-Mobile-CEO – bisher nutzte UPC etwa das Drei-Netz für Mobilfunkangebote. „Wir würden nur ungerne unseren Konkurrenten für etwas bezahlen, das wir selbst bieten können“. Die Übersiedlung der UPC-Kunden ins T-Mobile-Netz könnte sich allerdings noch bis 2019 ziehen.

Übersiedeln die UPC-Mitarbeiter ins T-Center?

Alle Mitarbeiter in Wien (etwa 700) sollen in das T-Center übersiedeln, bis auf jene, die etwa in Rechenzentren arbeiten.

Was passiert mit den bestehenden UPC-Kunden? Können diese ihre Verträge kündigen?

Nein. Ein außerordentliches Kündigungsrecht bestehe aufgrund des Eigentümerwechsels nicht, heißt es vonseiten T-Mobiles. Vorerst soll es für bestehende Kunden beider Marken keine Änderungen geben – alle Verträge bleiben unangetastet und die Kunden werden getrennt von den beiden Service-Abteilungen bedient.

Wie viele Kunden hat T-Mobile jetzt?

T-Mobile und UPC hatten 2017 gemeinsam 7,2 Millionen Anschlüsse über alle Angebote hinweg. Etwa 6 Millionen davon entfallen auf T-Mobile, wobei hier auch M2M-SIM-Karten (also etwa in vernetzten Autos) und Kunden von virtuellen Anbietern, die das T-Mobile-Netz mieten, eingerechnet sind.

Wie viel Geld wird T-Mobile in den Ausbau der Netzinfrastruktur investieren?

„Es gibt kaum ein Land, in dem die Festnetz-Geschwindigkeit so gering ist“, sagte Bierwirth am Donnerstag. „Die wachsenden Datenmengen müssen aber schnell und zuverlässig transportiert werden“. Bis 2022 will T-Mobile 2 Millionen Haushalte an das Glasfasernetz anschließen – derzeit sind es etwa 1,4 Millionen Haushalte. T-Mobile hat in Österreich seit 2013 3,2 Milliarden Euro Investiert und plant für 2019 Netzinvestitionen in der Höhe von 242 Millionen Euro.

 

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