T-Shirts aus alten Tennisschlägern: Wie Startups die Modeindustrie verändern
Immer mehr europäische Startups nutzen Materialwissenschaften und Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, um die Modebranche nach und nach zu verändern. Wenn es um nachhaltige Innovation geht, scheinen viele Startups keine Grenzen der Kreativität zu kennen. So listet tech.eu zahlreiche Startups auf, die mit ihren brillanten Ideen die Zukunft der Modeindustrie mitprägen können. Beispielsweise wandelt eines davon alte Tennisschlägersaiten in hochwertige Sportkleidung um – klingt verrückt, scheint aber zu funktionieren! Wir zeigen euch unsere Favoriten und erklären, was sie so besonders macht.
Digitalisierung des lokalen Handwerks
Repair Rebels aus Deutschland möchte (wie der Name schon andeutet) gegen das schnelllebige Modesystem und die heutige Wegwerfkultur rebellieren. Wie? Indem es die Reparatur von alten Kleidungsstücken vereinfacht. Das Startup hat eine Plattform geschaffen, auf der Technologie auf traditionelle Handwerker:innen wie Schneider:innen, Schuster:innen und Lederarbeiter:innen trifft, die bisher oft keine große digitale Präsenz hatten.
Durch diese Digitalisierung des lokalen Handwerks bietet Repair Rebels somit eine praktische Alternative zur Fast Fashion an. Die Plattform ermöglicht es Kund:innen, aber nicht nur Geld zu sparen, sondern trägt auch dazu bei, traditionelles Handwerk am Leben zu halten und Fachkräfte angemessen zu entlohnen.
Sporkleidung aus kaputten Tennisschlägern
Infinite Athletic aus Spanien entwickelt als erste 100 % kreislauffähige Sportsmarke Kleidung für die Tenniswelt. Durch den Recyclingprozess alter Kleidungsstücke und Schlägersaiten aus kaputten Tennisschlägern entsteht ein neues Polymer, also ein neuer chemischer Stoff, der dann weiterverarbeitet wird.
Die Kleidungsstücke sind durch diesen Prozess zu 100% recycelbar und können unendlich oft in neue Kleidungsstücke umgewandelt werden.
Durch die aktive Einbeziehung der Tennisgemeinschaft, einschließlich Verbände, Vereine und Spieler:innen, werden gebrauchte Schläger und Kleidungsstücke aktiv in den Tennisvereinen gesammelt, um den Recyclingprozess am Laufen zu halten.
Nie wieder Flecken oder Zwiebelgeruch unter den Achseln
Das Startup INDUO mit Sitz in Frankreich/Großbritannien möchte dem Startup zuvor einen Schritt voraus sein und hat flecken- und schweißbeständige Stoffe entwickelt.
Die INDUO-Stoffe sollen aber nicht nur Schweiß, sondern damit verbundene Bakterien abweisen, was bedeutet soll, dass Kleidung seltener gewaschen werden muss. Somit kann ebenso Wasser und Energie gespart werden. Die Stoffe ermöglichen es den Kleidungsstücken damit auch über einen längeren Zeitraum getragen zu werden. Laut INDUO hängen mehr als 50 % der ökologischen Auswirkungen eines Hemdes von seiner Pflege ab.
Suchmaschine für nachhaltige Shops & Co.
Last but not least: COSH! aus Belgien ist eine Suchmaschinenplattform, die dabei helfen soll, nachhaltige Modemarken, Geschäfte, Produkte oder Veranstaltungen wie Workshops in der Nähe zu finden. Die Plattform analysiert dafür die Lieferketten der Marken in Bezug auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.
Die Plattform ermöglicht es so, ohne viel Zeitaufwand, nachhaltige, kreislauffähige und sozial engagierte Unternehmer zu finden. Das kann natürlich auch gleich genutzt werden, um den nächsten Städtetrip oder Tagesausflug zu planen. Aber Achtung: COSH! umfasst derzeit nur Städte in Belgien, den Niederlanden, Spanien und Deutschland.
Umweltausschuss des Europäischen Parlaments will Fast Fashion aus der Mode bringen