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Taproot: Was Bitcoins wichtigstes Upgrade seit Jahren bringen wird

Bitcoin. © Tejaswin Gundala on Unsplash
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Das letzte Bitcoin-Upgrade hat Schockwellen durch die Krypto-Welt gejagt, als sich Bitcoin Cash 2017 im Zuge des Segwit-Upgrades von der wichtigsten Blockchain der Welt abspaltete. 2021, vier Jahre später, geht es viel ruhiger zu. Anstatt eines „Bruderkrieges“ mit verhärteten Fronten wird das neueste Upgrade namens Taproot ohne großes Schreien eingeführt werden. Noch ist sogar unsicher, wann es zu erwarten ist.

So könnte es bereits am morgigen Samstag, dem 13. November so weit sein, wenn das Netzwerk durch das Minen neuer Blöcke die neuen, in Code geschriebenen Regeln für Bitcoin einführen wird. Auslöser des Upgrades wird Block 709.632 sein. Ursprünglich war eigentlich immer der 16. November angepeilt worden. Unter den Minern gibt es deswegen keinen Bruderzwist – denn Taproot ist keine Revolution, sondern eher die logische Evolution des Krypto-Assets. Insgesamt müssen 800 Blöcke unter den neuen Regeln gemined werden, damit Taproot auch dauerhaft aktiviert wird – Widerstand dagegen hat sich nicht formiert.

Ethereum: Das “Zwei-Horn” der Cryptos boomt im Windschatten von Bitcoin

3 Bitcoin Improvement Proposals (BIP)

Insgesamt geht es bei dem Upgrade um drei Dinge: Drei so genannte Bitcoin Improvement Proposals (BIP) haben das Ziel, Bitcoin in Sachen Privatsphäre, Sicherheit und Skalierbarkeit stark zu verbessern. Das sind also allesamt Features, die zur schnelleren Adoption sowohl bei Privatnutzern als auch bei Institutionellen beitragen können, und rühren nicht wirklich an den oft dogmatisch verteidigten Grundfesten der Kryptowährung wie etwa der Blockgröße, die 2017 Auslöser des Streits war.

Nun sind folgende drei Dinge geplant:

  1. BIP340 (Schnorr): Zusätzlich zum Elliptic Curve Digital Signature Algorithm (ECDSA) von Bitcoin wird ein neues „Schnorr Signatures Scheme“ eingeführt, also ein besseres und gleichzeitig leichtgewichtigeres Signaturverfahren, das die Privatsphäre der Nutzer besser schützen soll.
  2. BIP341 (Taproot): Das namengebende Upgrade baut auf den Schnorr-Signaturen auf und führt so genannte Merklized Alternative Script Trees (MAST) ein. Damit wird eine neue Struktur zur Datenüberprüfung und -synchronisation eingeführt, die Smart Contracts effizienter und gleichzeitig privater machen sollen. Taproot knüpft an SegWit an und hat zum Ziel, Transaktionsgebühren zu senken und Skalierungslösungen wie das Lightning Network (LN) von Bitcoin zu erweitern.
  3. BIP342 (Tapscript): Dieses integriert eine reformierte Version der Bitcoin-Skriptsprache, um die oben erwähnten Schnorr-/Taproot-Transaktionen zu ermöglichen und damit auch zukünftige Bitcoin-Upgrades zu erleichtern

Aufholen zu Ethereum und Co

Während sich Endnutzer also über eine verbesserte Privatsphäre und niedrigere Transaktionsgebühren freuen können, bringt Taproot Entwicklern mehr Möglichkeiten, das Netzwerk auch für dezentrale Apps, insbesondere im DeFi-Bereich, zu nutzen. Denn zwar ist Bitcoin sowieso „Decentralized Finance“ par excellence, doch dezentrale Anwendungen wie sie es bei Ethereum, Solana, Cardano oder Polkadot gibt, sind bei Bitcoin nicht möglich. Das Taproot-Upgrade dreht Bitcoin mehr in diese Richtung.

Und damit könnten die genannten, wachsenden Smart-Contracts-Netzwerke durchaus unter Druck geraten. Gerade sie sind es, die 2021 stark geboomt haben, weil die Trends DeFi und dann NFTs für explosionsartige Nutzung vor allem von Ethereum, aber auch Solana gesorgt haben. Cardano und Polkadot haben sich bei Developern ebenfalls in Stellung gebracht, um deren bevorzugte Plattformen für den Aufbau neuer dezentralisierter Geschäftsmodelle zu werden. Nun wird sich zeigen, ob Bitcoin einige dieser Entwickler zu sich locken kann.

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