TeamEcho: Linzer HR-Startup führt die 35-Stunden-Woche ein
In der Arbeitswelt gilt die klassische 40-Stunden-Woche bei einer zunehmend großen Gruppe von Akteuren als ein Auslaufmodell. Rufe nach einer kürzeren Arbeitswoche werden immer lauter, vor allem durch die Entwicklungen der Corona-Pandemie. Ein Experiment in Island hat gezeigt, dass eine Vier-Tage-Woche die Zufriedenheit erhöht und die Produktivität teilweise sogar steigert (Trending Topics berichtete). Nun wagt ein Linzer HR-Startup den Versuch, die Woche kürzer zu machen: TeamEcho setzt ab jetzt auf eine 35-Stunden-Woche.
„Qualitätsvolle und fokussierte Zeit in der Arbeit“
“Mutig sein – das ist einer unserer Unternehmenswerte. Diesen Mut wollen wir mit der 35-Stunden-Woche jetzt ein weiteres Mal unter Beweis stellen. Uns war schon immer wichtig, dass man bedeutungsvolle Zeit und wertvolle Beziehungen nicht nur im Privaten, sondern auch in der Arbeit erleben kann. Wir glauben fest daran, dass man exzellente Arbeitsleistung nur erbringen kann, wenn auch die Rahmenbedingungen passen, wenn die Menschen in unserem Unternehmen gesund und zufrieden sind und in der Arbeit eine qualitätsvolle und fokussierte Zeit verbringen können“, erläutert Markus Koblmüller, Co-Founder und Co-Geschäftsführer von TeamEcho.
Was für die Angestellten wichtig ist – das ist die Spezialität von TeamEcho. Denn das Startup bietet eine Software, die Führungskräften dabei helfen soll, in Echtzeit die dringlichsten Anliegen ihrer Teams zu erkennen. Ein intelligenter Algorithmus führt pro Woche eine automatische, anonyme Umfrage unter den Mitarbeiter:innen durch. So soll das Unternehmen laufend ein „Stimmungsbarometer“ erhalten. Die Jungfirma hat im Juli bei einer Finanzierungsrunde 1,3 Millionen Dollar eingesammelt (Trending Topics berichtete).
TeamEcho zahlt gleiches Gehalt trotz kürzerer Woche
Mit Oktober haben die Angestellten von TeamEcho eine Normalarbeitszeit von nur noch 35 Stunden pro Woche bei gleichzeitig vollem Gehalt. Diese Maßnahme soll für das Team mehr Gesundheit und bessere Work-Life-Balance bei gleichzeitig höherer Produktivität bedeuten. Das Jungunternehmen ist von den positiven Effekten einer 35-Stunden-Woche überzeugt. Dank flexiblem Gleitzeitmodell sollen sich die Mitarbeiter:innen die Arbeitszeit eigenverantwortlich auf die Woche aufteilen, wodurch auch eine 4-Tage-Woche leichter realisierbar werde.
“Wenn man als schnell wachsendes Startup die besten Talente anziehen und nachhaltig ans Unternehmen binden möchte, muss man einfach ein attraktives Arbeitsumfeld bieten”, sagt Marlene Fleischanderl, People- & Culture-Managerin bei TeamEcho. Gerade bei den Generationen Y und Z stünden sinnstiftende Arbeitsplätze mit einer ausgewogenen Work-Life-Balance hoch im Kurs. “Die Bedürfnisse haben sich da einfach verändert. Mit der 35-Stunden-Woche wollen wir Vorreiter sein und gleichzeitig sicherstellen, dass unsere Mitarbeiter:innen gesund bleiben und fit für die wichtigsten Aufgaben sind – ganz ohne Gehaltseinbußen“, so Fleischanderl.