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Crypto, Aktien & Unicorns: Warum Tech crasht

Gefallen. © Sammy Williams on Unsplash
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Digitalisierung und Tech galt in den Krisenjahren 2020 und 2021 als die ultimative Antwort auf die Probleme der Welt. Das hat nicht nur Höchstwerte für Apple, Alphabet, Microsoft oder Tesla gebracht, sondern Tech-Aktien generell auf neue, zuvor ungeahnte Höhen geschraubt. Der Nasdaq Composite Index, einer der wichtigsten Gradmesser der Branche, der mehr als 3.000 Aktien umfasst, erreichte im November 2021 seinen Allzeit-Höchststand von 16.000 Punkten.

Nun setzt die große Korrektur ein. Das trifft weniger die ganz Großen wie Apple, Alphabet oder Microsoft, die ihre Positionen einzementiert haben, aber vor allem die zweite Reihe der Tech-Welt. Vorbote war der Absturz von Kursen von Cloud- und SaaS-Unternehmen. Das sieht man etwa an der Entwicklung des BVP Nasdaq Emerging Cloud Index (EMCLOUD), der die Preisentwicklung von eher neueren Tech-Companies wie Dropbox, Square, Zoom, CrowdStrike, CloudFlare oder Asana abbildet. Der Index hat in den letzten drei Monaten satte 31 Prozent an Wert verloren (gelbe Kurve unten).

Nun sieht man seit Anfang 2022, dass Tech-Aktien im Generellen abgestraft werden. Je mehr Tech Indezes haben, desto stärker verfallen sie zur Zeit. Das sieht man etwa an den Entwicklungen folgender Indezes:

  • S&P500 (SPX) = Orange
  • NASDAQ100 (NDX) = Türkis
  • BVP Nasdaq Emerging Cloud Index (EMCLOUD) = Gelb
  • iShares Global Tech ETF (IXN) = Violett
  • Fidelity MSCI Information Technology Index ETF (FTEC) = Pink

Dieser Chart zeigt die Kursentwicklungen dieser Indezes und ETFs in den vergangenen vier Wochen:

„Anleger rechnen mit einem Ende der Pandemie-Einschränkungen im Jahresverlauf und setzen wieder vermehrt auf Titel mit Nachholpotenzial“, sagt etwa der Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank, Ulrich Stephan, gegenüber dem Handelsblatt. Die Bereitschaft, sehr hohe Preise für Tech-Aktien zu bezahlen, hat nun nachgelassen. Da Tech gemeinhin mit größerem Risiko gleichgesetzt wird („Wette auf die Zukunft“), entsteht nun der Eindruck, dass Anleger:innen Risiko-Assets loswerden wollen. Übrigens findet der Sell-off aktuell auch an den Krypto-Märkten statt, die sich aktuell stark im Gleichschritt mit den Aktien-Märkten entwickeln (Trending Topics berichtete).

Großen Einfluss auf die Marktentwicklung haben hohe Inflationsraten und vor allem die Reaktionen der Politik darauf. Die Pläne der US-Notenbank Fed, den Leitzins schon früher 2022 und nicht erst 2023 zu erhöhen, hat Schockwellen durch Investor:innen-Kreise gejagt. Höhere Zinsen drücken die Investment-Stimmung in Risiko-Assets wie eben Tech-Aktien, Crypto oder Unicorns.

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Dämpfer für Tech-Unicorns

Die neue Unsicherheit für Tech-Aktien hat auch Auswirkungen auf jene Unternehmen, die als neue Unicorns 2020 und 2021 große Sprünge gemacht haben. Ein Geldregen hat in Europa 2021 für fast 100 neue Unicorns gesorgt, weltweit gibt es nunmehr mehr als 1.000 solcher Firmen, die im Tech-Bereich als Privatunternehmen mit großem Wachstumspotenzial Richtung Börse streben. Auch 2022 stehen eine ganze Reihe an IPOs, Direct Listings oder SPACs an, die neue Fintechs, Mobility-Firmen oder E-Commerce-Unternehmen an die Börse tragen sollen.

Doch nachdem 2021 Investor:innen bereit waren, fantastische Multiples (bis zu 1.500x) zu bezahlen und die Börse sich zum neuen Finanzierungsvehikel entwickelte (quasi „Public Crowdfunding“), wendet sich 2022 das Blatt. In VC-Kreisen kursieren bereits Daten-Analysen zu einer Preiskorrektur bei den Bewertungen von High-Growth-Unternehmen etwa im Fintech-Bereich. Insgesamt also regiert nun gedrückte Stimmung bei jenen, die in Tech an oder abseits der Börse investieren.

Erste Ängste vor einer Blase nach Rekordjahr für Tech-Unicorns

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