Tech-Massenkündigungen als Vorboten der nächsten Earnings Season
Es ist Earnings Season, und die Vorboten sind bereits da: In wenigen Tagen werden die börsennotierten Tech-Riesen dieses Planeten damit beginnen, die Finanzzahlen für das letzte Quartal des Vorjahres zu veröffentlichen. Sie geben damit nicht nur Einblick in das stets wichtige Weihnachtsgeschäft, sondern auch, wie sie durch einen Winter mit hohen Energiekosten und hoher Inflation, die die Kaufkraft drückt, gekommen sind.
In den folgenden Tagen werden der Reihe nach diese Unternehmen an folgenden Tagen Einblicke in ihren Absatz, Umsatz und ggf. Gewinn geben. Hier eine Auswahl an wichtiger Tech-Firmen, die an den Börsen reporten werden:
- Microsoft: 24. Jänner (Plan, 11.000 Stellen abzubauen)
- Tesla: 25. Jänner
- Visa: 26. Jänner
- Mastercard: 26. Jänner
- Intel: 26. Jänner
- Mobileye: 26. Jänner
- Meta Platforms: 1. Februar (Plan, 11.000 Stellen abzubauen)
- Dynatrace: 1. Februar
- Apple: 2. Februar
- Alphabet/Google: 2. Februar (Plan, 12.000 Stellen abzubauen)
- Amazon: 2. Februar (Plan, 18.000 Stellen abzubauen)
- Qualcomm: 2. Februar
- Pinterest: 2. Februar
- Walt Disney: 8. Februar
Dass bereits die vier MAMA-Konzerne Meta Platforms (Facebook, Instagram, WhatsApp), Microsoft, Amazon und Alphabet (Google) mit massiven Stellenkürzungen auf das wirtschaftliche Umfeld reagiert haben (bzw. deuten Marktgerüchte darauf hin), lässt nichts Gutes erahnen. Die Strategie dürfte sein, Investor:innen im Vorfeld zu beruhigen, dass bereits Maßnahmen zu Kosteneinsparungen getroffen wurden. Demnach wird Hauptaugenmerk darauf liegen, welche IT-Konzerne wie stark von Umsatzrückgängen geplagt werden und wie sich das auf die Gewinne auswirkt.
„Betrachtet man das vierte Quartal 2022 als Ganzes, so wird derzeit erwartet, dass die Gesamterträge des S&P 500 um -7,2 % sinken, bei einem Umsatzanstieg von +4,0 %. Ohne den starken Beitrag des Energiesektors wird für den Rest des Index ein Rückgang der Q4-Gewinne um -11,3% bei +3,1% höheren Erträgen erwartet“, heißt es aktuell auf der Webseite der Technologiebörse Nasdaq. Der S&P500 ist ein wichtiger Gradmesser der US-Wirtschaft und repräsentiert die 500 wichtigsten US-Unternehmen.
Angst vor einer Gewinnklippe
„Die Befürchtung am Markt ist, dass wir an der Schwelle zu einer Gewinnklippe stehen könnten, wobei die kombinierten Auswirkungen der nachlassenden Nachfrage infolge der außerordentlichen Straffung durch die Fed und des anhaltenden Kostendrucks die Managementteams in vielen Branchen dazu veranlassen, negative Prognosen abzugeben“, heißt es in der Analyse weiter.
Neben den Job-Kürzungen bei Microsoft, Alphabet, Meta und Amazon ist auch bei Tesla, Marktführer bei E-Autos und wertvollster Autohersteller der Welt, ordentlich Bewegung zu sehen. Wie berichtet, wurden die Preise für die wichtigen Modelle 3 und Y kürzlich in wichtigen Märkten wie den USA, China und Deutschland ordentlich gesenkt. Das dürfte die erstarkte Konkurrenz im E-Auto-Bereich ordentlich unter Druck setzen – zeigt aber auch, dass Tesla nunmehr seine Mitbewerber wirklich fürchtet und ihnen Wind aus den Segeln nehmen möchte.
Tesla: Starke Preissenkungen für Model 3 und Y auch in Österreich