Risikokapital

techbold: startup300 und weitere Investoren stecken zusätzliche 1,3 Mio. Euro in Wiener Computer-Spezialist

Damian Izdebski, Gründer und Vorstand der techbold technology group AG. ª techbold
Damian Izdebski, Gründer und Vorstand der techbold technology group AG. ª techbold
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Digitalisierungspartner für Klein- und Mittelbetriebe auf der einen und Produktion von leistungsstarker Computer-Hardware auf der anderen Seite: Die techbold technology group AG von Unternehmer Damian Izdebski (Ex-DiTech) hat eigenen angaben zufolge seit der Gründung 2013 rund 15 Millionen Euro Umsatz gemacht. Um vor allem das Geschäft im KMU-Bereich auszubauen, hat techbold jetzt eine Finanzspritze in der Höhe von 1,3 Millionen Euro bekommen. Bestehende als auch neue Investoren (u.a. startup300) stecken gemeinsam 1,3 Millionen Euro in die Wiener Firma. Neu als Anteilshaber dazugekommen ist Runtastic-Mitgründer Alfred Luger sowie ein Wiener Rechtsanwalt.

Zukauf kleiner IT-Dienstleister in Planung

Mit dem frischen Kapital sei auch geplant, „kleine IT-Dienstleister“ zu übernehmen, so Izdebski gegenüber Trending Topics. Von denen könnte man Kunden und Techniker übernehmen um weiter skalieren zu können. „Im Dienstleistungsbereich wachsen wir am schnellsten“, sagt Izdebski. Dabei geht es weniger um Computer für Unternehmen, sondern vielmehr um Server, Backups, Wartung, Monitoring – alles, was IT-Ausfälle minimieren kann. „Wir sind nicht die feuerwehr, sondern ein Brandschutzunternehmen“, so Izdebski. Derzeit würde techbold rund 2.000 Arbeitsplätze bei Firmenkunden betreuen.

Zu den bestehenden Investoren von techbold zählen Leo Willert (Arts Asset Management) und Andreas Rockenbauer (Motopress GmbH), die 2017 eingestiegen sind, sowie neben startup300 die Compass Gruppe, die beide bereits im Dezember 2016 investiert haben. Vor etwa einem Jahr hat Izdebskis Firma bereits eine Finanzspritze von 1,5 Millionen Euro erhalten. Bei der Gründung 2015 sind bereits die Business Angels Stefan Kalteis, Michael Altrichter und Hansi Hansmann an Bord gekommen (Trending Topics berichtete). Zwar wurde 2017 mehr Geld (eben 1,5 Mio. Euro) investiert und dieses mal „nur“ 1,3 Millionen, doch sei es keine „Down-round“ gewesen. „Unsere Bewertung ist gestiegen“, so Izdebski. Wie hoch die ist, will er nicht verraten.

Digitalisierungspartner für KMU

Mit dem frischen Kapital will techbold nun die Expansion vorantreiben und scannt aktuell den Markt, um im Segment der KMU mit 10 bis 50 Mitarbeitern neue Kunden zu finden. Für diese werden „ganzheitliche IT-Konzepte“ entwickelt, bei Bedarf wird auch gleich die Gesamtverantwortung für den EDV-Betrieb übernommen. „Die Strategie in der Betreuung unserer Kunden – und damit das Rezept unseres Erfolges – liegt in der Prävention“, sagt Izdebski. Man wolle nicht nur Feuer löschen, sondern die Unternehmen für die digitale Zukunft rüsten. Rund 40 Techniker von techbold übernehmen dabei die Rolle von Digitalisierungspartnern der KMU.

„techbold hat es geschafft, sich als Digitalisierungspartner bei kleinen und mittleren Unternehmen zu positionieren. Ich sehe mit dem Team von techbold noch viel Entwicklungspotential, deshalb erhöhen wir unser bestehendes Investment“, so Michael Eisler, Vorstand der startup300 AG. Der Fokus auf KMU dürfte sich auszahlen. Einer Studie von Unternehmensberater Ernst & Young zufolge gibt es bei Österreichs Unternehmen eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Während 73 Prozent der Unternehmen mit über 100 Millionen Euro Umsatz auf digitale Technologien setzen, sind es nur 51 Prozent bei jenen mit bis zu 30 Millionen Euro Umsatz.

Mining-Hardware zur rechten Zeit

Auch der Hardware-Bereich könnte für techbold spannend bleiben. Im dem Segment hat die Firma vor etwa einem Jahr mit eigener Hardware auf sich aufmerksam gemacht, mit der man Kryptowährungen schürfen kann. Die Mining-PCs sind dabei für Ethereum, Litecoin, Monero und Zcash gedacht (Trending Topics berichtete). Bei der aktuellen Flaute am Krypto-Markt dürfte sich das Minen von digitalen Assets derzeit allerdings kaum auszahlen. „Bei den aktuellen Kursen ist dieses Geschäft stehengeblieben. Der Hype ist vorbei“, so Izdebski. Man hätte gute Produkte für den Mining-Markt zur rechten Zeit gebracht, aber: „Wir wussten, dass das nicht ewig so weiter geht.“

startup300 und Hansi Hansmann sind Investoren von Trending Topics.

Anmerkung: der Artikel wurde um einige Statements von techbold-CEO Damian Izdebski ergänzt.

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