TED AI: Wie Wien 3 Tage in den Mittelpunkt der AI-Welt rückte
Es passiert nicht alle Tage, dass eine große internationale Konferenzserie sich dafür entscheidet, einen Ableger nach Wien zu bringen. Vom 17. bis 19. Oktober 2024 ist das schließlich gelungen, als das TEDx-Vienna-Team rund um Alina Nikolaou die TED AI in die österreichische Hauptstadt holte. Mit dabei waren bei der restlos ausverkauften Veranstaltung nicht nur Vertreter:innen der wichtigsten AI-Unternehmen der Welt, sondern auch 800 Teilnehmer:innen, 21 Speaker:innen sowie 26 Panelists und Workshop-Hosts.
Das Aufgebot bot den Teilnehmer:innen die Gelegenheit, tief in die Thematik der Künstlichen Intelligenz einzutauchen. So gab es etwa von international führenden Köpfen wie Thomas Dohmke (GitHub CEO), Raia Hadsell (Google DeepMind VP of Research) oder Rama Akkiraju (Nvidia VP of Enterprise AI) zu hören, wie drei der größten Tech-Unternehmen der Welt über AI denken.
Europa zwischen AI Act und eigenen Wegen
Aber auch sehr europäische Themen wurden bei der Konferenz, die an zwei Tagen im Hilton-Hotel und dann im Wiener Volkstheater über die Bühne ging, diskutiert. Denn klar ist: Während die USA AI technologisch dominieren, hat sich Europa vor allem in Sachen Regulierung hervorgetan. Bei Gesprächen etwa mit Gabriele Mazzini dem Architekten des AI Act der EU, wurde klar, dass selbst er mittlerweile dafür plädiert, Unternehmen nicht noch mehr Regeln aufzubürden.
Welche Wege es gibt, um neben den US-Marktführern OpenAI oder Anthropic zu bestehen, zeigte Jonas Andrulis, Mitgründer und CEO des deutschen KI-Startups Aleph Alpha, auf. „Wir laufen nicht direkt auf derselben Spur OpenAI hinterher. Viele Sachen, die OpenAI macht, die ja auch noch kein funktionierendes Geschäftsmodell haben, sorgen mich nicht“, sagte er im Interview mit Trending Topics. Aleph Alpha würde einen eigenen Weg gehen, mit einem Fokus auf die Bedürfnisse der Kunden und nicht auf Benchmark-Ergebnisse (hier nachzulesen).
Rap Battle zwischen Mensch und Maschine
Wer auf der Suche nach Newcomern des AI-Sektors ist, der wurde etwa bei Ramin Hasani fündig. Der iranisch-österreichische Forscher und Entwickler hat am renommierten MIT gemeinsam mit dem Österreicher Mathias Lechner Liquid AI gegründet und will nun zwischen Europa und den USA eine Alternative zu den heute dominierenden Transformer-Modellen (z.B. GPT) aufbauen. Die Liquid Foundation Models (LFMs) sollen dabei effizienter arbeiten und etwa auf Smartphones zum Einsatz kommen. Demnächst wird Liquid AI auch Details zur Series-A-Finanzierungsrunde bekannt geben.
Dass AI eine sehr mächtige Technologie ist, das war wohl allen Teilnehmer:innen der TED AI in Wien klar. Aber auch: AI kann nicht alles schlagen. Der beste Beweis dafür war der britische Freestyle-Rapper Christ Turner. Er besiegte ChatGPT klar in einem Rap Battle auf der Bühne, zum Jubel des Publikums. Ein kleiner Sieg für Turner, vielleicht ein großer für die Menschheit – oder zumindest den HipHop.
Wer nicht dabei war oder sich die TED AI Talks noch einmal ansehen will – sie werden in den nächsten Wochen und Monaten auf ted.com und im offiziellen TED YouTube-Channel veröffentlicht werden.