Scaleup

Telbiomed: Australien setzt auf steirisches System zur Fernbetreuung von Covid-19-Erkrankten

Die Telbiomed-Gründer Peter Kastner und Robert Modre-Osprian. © Lorenz Kastner
Die Telbiomed-Gründer Peter Kastner und Robert Modre-Osprian. © Lorenz Kastner
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Das steirische Telemedizin-Scaleup Telbiomed ermöglicht Ärzten die Überwachung des Gesundheitszustandes von Patientinnen und Patienten aus der Ferne. In Australien wird das System des Unternehmens nun auch für Corona-Patienten verwendet.

Telbiomed: Patientenbetreuung aus der Ferne

Konkret wird die steirische Plattform in Australien vom „Prince of Wales Hospital“ in Sydney und via Partner Siemens Healthineers auch von einem Krankenhausbetreiber in Bendigo, nördlich der Millionenmetropole Melbourne, eingesetzt, heißt es vom Unternehmen. Das System soll dem Fachpersonal die Betreuung von Personen mit unklarem COVID-19-Status erleichtern. Co-Geschäftsführer Robert Modre-Osprian: „Diese Personen erfassen täglich Körpertemperatur, spezifische Symptome und teils auch Sauerstoffsättigung. Somit können die Betreuer aus der Ferne einfach die Verlaufskontrolle durchführen und bei Verschlechterung des Gesundheitszustandes rasch medizinische Maßnahmen einleiten“.

Daten- und Kommunikationsplattform

Damit das funktioniert, hat Telbiomed eine Daten- und Kommunikationsplattform für Patienten, Pflegepersonal und Medizinern entwickelt, mit der Trendverläufe von gesundheitlichen Daten kontrolliert werden können. „Die Daten werden durch Sensoren und in einer sehr einfach zu bedienenden App, eine Art Patiententagebuch, erfasst“, erklärt Co-Gründer Peter Kastner. Bedeutet: Der physische Kontakt zwischen Medizinern und Erkrankten erfolgt virtuell und aus der Ferne. In Österreich werde die Technologie im LKH Hochsteiermark, in Hartberg und auch in Liezen zur Überwachung von Herzschwäche-Patienten eingesetzt.

Die Software von Telbiomed. © Telbiomed
Die Software von Telbiomed. © Telbiomed

Behandlung zuhause ermöglichen

Langfristig will Telbiomed chronisch Erkrankten so medizinische Versorgung in den eigenen vier Wänden ermöglichen – und gleichzeitig Spitalsaufenthalte und nicht unmittelbar notwendige Kontakte zu klinischem Personal vermeiden, was in Zeiten von Covid-19 bekanntlich das A und O ist. Telbiomed wurde 2017 gegründet und wird mittlerweile von „Human.technology Styria“ (HTS) gefördert. Der steirische Medizintechnik-Cluster hat im Rahmen des Förderprogramms „Enabling Innovation“ Telbiomed durchleuchtet und konkrete Verbesserungspotenziale hinsichtlich Struktur, Organisation und Markteintritt aufgezeigt. „Ziel der Förderungsaktion ist es, das Knowhow im Bereich Digitalisierung von steirischen ‚Life Science‘-Betrieben zu fördern und damit für den internationalen Wettbewerb fit zu machen“, erklärt HTS-Geschäftsführer Johann Harer. Das Projekt werde über das EU-Programm EFRE gefördert und über die steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG abgewickelt.

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