Telemedizin

TeleDoc: Wiener Startup startet digitale Plattform für Fachärzt:innen

TeleDoc-CEO Florian Brandstetter © TeleDoc
TeleDoc-CEO Florian Brandstetter © TeleDoc
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Das Wiener Startup TeleDoc hat es sich zum Ziel gemacht, Kommunikation zwischen Ärzt:innen und Patient:innen in die digitale Sphäre zu heben. Durch Video-Chats soll es möglich sein, von zuhause aus eine treffende Diagnose zu erhalten. Vor allem im Balkan-Raum ist das Jungunternehmen bereits sehr präsent (Trending Topics berichtete). Heute startet die Firma eine neue Fachärzt:innenplattform. Während die TeleDoc-App bisher nur Abonnements für Allgemeinmediziner:innen unterstützte, ermöglicht die Plattform künftig den Zugang zu einer großen Anzahl von Fachärzt:innen in ganz Europa.

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„Bis 2025 Marktführer in Osteuropa“

TeleDoc ist derzeit in den Ländern Albanien, Rumänien, Bulgarien und dem Kosovo als 24/7-Service verfügbar und arbeitet intensiv am Markteintritt in der Slowakei, Ungarn, Kroatien und der Ukraine bis zum Ende dieses Jahres. „Wir waren zu Anfang selbst skeptisch, ob unser Service in Osteuropa gut ankommen würde. Aber die Leute sind beispielsweise in Albanien sehr offen für solche Innovation und auch wenn nicht jeder einen Computer hat, haben die meistens Menschen ein Smartphone. Bis 2025 wollen wir in Osteuropa Marktführer im Bereich der Telemedizin werden“, sagt Florian Brandstetter, CEO von TeleDoc.

Der große Vorteil der neuen Plattform ist laut Brandstetter, dass User:innen damit unabhängig von deren Standort Fachärzt:innen konsultieren können – sogar über Ländergrenzen hinaus. „In Osteuropa besteht beispielsweise eine große Nachfrage nach hochwertigen Fachärzt:innen in Ländern wie Österreich. Außerdem gibt es in Österreich zugewanderte Patien:innen, die lieber mit Mediziner:innen sprechen, die ihre Sprache beherrschen. Abgesehen davon ist es so möglich, selbst in einem Corona-Lockdown Beratung zu erhalten“, so der CEO. Ihm zufolge ist die Anwendung Ende-zu-Ende-verschlüsselt, wodurch die sensiblen medizinischen Daten nicht an Dritte gelangen können.

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Diagnose durch Bericht über Selbsterfahrung

TeleDoc verlangt von allen Fachärzt:innen,  die eine Online-Praxis eröffnen möchten, einen Qualifikationsnachweis. Die Unterlagen werden in einem dreistufigen Verfahren geprüft: Durch das Rekrutierungsteam, durch lokale Agenturen und im Rahmen einer persönlichen Schulung für Telemedizin-Services. Der Anmeldeprozess ist erst nach erfolgreicher Prüfung der erforderlichen Dokumente und der persönlichen Online-Einführung abgeschlossen. Danach können die Fachärzt:innen die Preise für die Gespräche selbst festlegen. Sie müssen aber eine Gebühr für die Nutzung der Plattform zahlen, je nach Höhe der eigenen Preise.

In Österreich sind jedoch vorerst nur Privatärzt:innen für die Plattform zugelassen. Es müsse bei Vertragsärzt:innen noch festgestellt werden, wie die Abrechnung mit den Krankenkassen ablaufen soll. Im nächsten Jahr will TeleDoc dieses Ziel erreichen. Brandstetter gibt zu bedenken, dass nicht alle Patient:innen durch die Plattform die Hilfe erhalten, die sie brauchen. Jedoch sei es für die Fachärzt:innen möglich, durch Berichte über die Selbsterfahrung in vielen Fällen die richtige Diagnose zu stellen.

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TeleDoc plant 2022 Finanzierungsrunde

Zu Anfang soll die Plattform über 50 Ärzte:innen in verschiedenen Sprachen verfügen. Bis Ende des Jahres sollen es mehr als 500 werden. In Zentral- und Osteuropa nutzen dem Startup zufolge 50.000 Menschen die Plattform bereits. TeleDoc hat seit seiner Gründung im Jahr 2020 bereits 4,5 Millionen Euro an Fremdkapital eingesammelt. Anfang des nächsten Jahres plant das Startup eine weitere Finanzierungsrunde. Jetzt schon hat die Jungfirma viele Partnerunternehmen, darunter Banken oder Versicherungsgesellschaften im Balkanraum.

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