Telegram gibt künftig IP-Adressen und Nummern an Behörden weiter
Die mittlerweile heiß umkämpfte Messaging-App Telegram hat nach der Festnahme ihres CEOs Pavel Durov (mittlerweile gegen Kaution auf freiem Fuß) Änderungen bei der Zusammenarbeit mit Behörden angekündigt. Dabei geht es um die Herausgabe von Daten von mutmaßlich Kriminellen, die illegalen Tätigkeiten via App nachgehen.
„Um Kriminelle noch mehr davon abzuhalten, die Telegram-Suche zu missbrauchen, haben wir unsere Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien aktualisiert und sichergestellt, dass sie weltweit einheitlich sind. Wir haben klargestellt, dass die IP-Adressen und Telefonnummern derjenigen, die gegen unsere Regeln verstoßen, auf berechtigte rechtliche Anfragen hin an die zuständigen Behörden weitergegeben werden können“, heißt es in einem offiziellen Statement seitens Durov.
Suche missbraucht, um „illegale Waren zu verkaufen“
Konkret geht es laut Durov um die Suchfunktion der Messaging-App. Diese würde eigentlich dazu dienen, um Telegram-Kanäle oder Chatbots finden zu können. „Leider wurde diese Funktion von Personen missbraucht, die gegen unsere Nutzungsbedingungen verstoßen haben, um illegale Waren zu verkaufen“, so Durov. Nun würde ein Moderatoren-Team mit Hilfe von AI-Tools dafür sorgen, dass solche Tätigkeiten in der App unterbunden werden. Berichte besagen, dass man durch die Suchfunktion etwa Drogendealer finden und kontaktieren konnte.
Bei den rechtlichen Problemen, die sich Telegram in Frankreich eingehandelt hat, geht es um eine ganze Reihe an Vorwürfen. So wird den App-Machern, die offenbar aus Dubai heraus operieren, vorgeworfen, sie würden bei der Verbreitung von illegalem Content (z.B. zu Kinderpornografie, Drogenverkauf, Geldwäsche, Betrug) mithelfen sein bzw. zu wenig tun, um das zu unterbinden.
Nachdem nun bei der Suchfunktion nachgebessert wurde, wird es bei Telegram künftig wohl auch darum gehen, wie man mit illegalen Inhalten in „privaten“ Gruppen, die bis zu 200.000 Mitglieder haben können, umgegangen werden wird.
Kinderporno, Drogen, Geldwäsche: Die Vorwürfe gegen Telegram sind schwer