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Telegram: „Wachstumsschmerzen haben Kriminellen erleichtert, Plattform zu missbrauchen“

Telegram-CEO Pavel Durov. © P.Durov / Instagram
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Knapp zwei Wochen nach der Verhaftung des Telegram-CEOs Pavel Durov in Frankreich wegen illegalen Aktivitäten in der App treten erste Änderungen in Kraft. So hat Telegram still und heimlich eine Möglichkeit in privaten Gruppen eingeführt, um über einen „Report“-Button verdächtige Inhalte an die Betreiber zu melden. Telegram-Gruppen sind mitnichten immer „privat“, sie können bis zu 200.000 Mitglieder haben und erreichen damit eine große Öffentlichkeit. Kanäle haben zudem unbegrenzte Abonnenten.

Durov wurde gegen eine Millionen-Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. Über seinen eigenen Telegram-Kanal hat er sich nun erstmals nach der Verhaftung zu Wort gemeldet. Es sei immer schwer, zwischen Sicherheit und Privatsphäre abzuwägen, so hätte man sich etwa geweigert, russischen oder iranischen Behörden Zugriff auf die Chats von Nutzern zu geben. Mit Frankreich oder der Eu hätte man immer versucht, bestmöglich zu kooperieren, allerdings sei es offenbar für französische Behörden schwer gewesen, auch wirklich zu Telegram durchzudringen.

Dass er persönlich für Inhalte, die User auf der Plattform verbreiten, belangt werden könne, sei falsch. „Die Anwendung von Gesetzen aus der Prä-Smartphone-Ära, um einen CEO für Verbrechen anzuklagen, die von Dritten auf der von ihm verwalteten Plattform begangen werden, ist ein falscher Ansatz. Die Entwicklung von Technologien ist schon schwierig genug. Kein Innovator wird jemals neue Werkzeuge entwickeln, wenn er weiß, dass er persönlich für den möglichen Missbrauch dieser Werkzeuge verantwortlich gemacht werden kann“, so Durov.

Verbesserungen bei Behördenanfragen

Er gibt auch zu, dass Telegram nicht perfekt sei. „Die Tatsache, dass Behörden verwirrt sein könnten, wohin sie Anfragen senden sollen, ist etwas, das wir verbessern sollten. Aber die Behauptungen in einigen Medien, dass Telegram eine Art anarchisches Paradies sei, sind absolut unwahr. Wir entfernen jeden Tag Millionen von schädlichen Beiträgen und Kanälen. Wir veröffentlichen täglich Transparenzberichte. Wir haben direkte Hotlines mit NGOs, um dringende Moderationsanfragen schneller zu bearbeiten“, so der Telegram-CEO.

Er verstehe aber auch, dass das nicht genug sei. „Der abrupte Anstieg der Nutzerzahl von Telegram auf 950 Millionen hat zu Wachstumsschmerzen geführt, die es Kriminellen erleichtert haben, unsere Plattform zu missbrauchen. Deshalb habe ich es mir persönlich zum Ziel gesetzt, die Dinge in dieser Hinsicht deutlich zu verbessern. Wir haben intern bereits mit diesem Prozess begonnen, und ich werde Ihnen bald weitere Einzelheiten über unsere Fortschritte mitteilen“, so Durov. Er hoffe, dass Telegram – und die gesamte Social-Networking-Branche – sicherer und besserer werde.

Überstanden ist die Angelegenheit für Durov damit nicht. In Frankreich läuft ein Ermittlungsverfahren gegen ihn und Telegram, er darf das Land nicht verlassen und muss sich regelmäßig bei der Polizei melden.

Telegram-Gründer auf Kaution frei, Ermittlungsverfahren läuft

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