Temprify: Kunststoffhersteller Greiner beteiligt sich an Wiener Kühlbox-Startup
Das Wiener Startup Temprify bietet seit 2018 umweltfreundliche Mehrweg-Boxen, die die Temperatur über 24 Stunden lang auf -18 Grad Celsius halten können. Sie verfügen über Kühlakkus und hochisolierende Außenboxen. Dadurch sollen die Behälter auf aktive Kühlung und umweltschädliches Trockeneis verzichten können (Tech & Nature berichtete). Mit diesem Konzept konnte die Jungfirma nun eine Beteiligung vom deutsch-österreichischen Kunst- und Schaumstoffhersteller Greiner an Land ziehen.
Temprify will letzte Meile nachhaltiger machen
„Wir sind überzeugt, gemeinsam mit Greiner langfristig Technologieführer in einem stark wachsenden Markt zu werden sowie international und branchenübergreifend einen erheblichen Beitrag zu einer nachhaltigen letzten Meile leisten zu können“, sagt Moriz Lanzerstorfer, Geschäftsführer von Temprify. Gemeinsam mit dem Startup will Greiner künftig die derzeit vorhandene Lösung weiterentwickeln und ausbauen. Dadurch sollen neue Wege vom Produzenten zu den Endkund:innen entstehen.
Greiner will nach eigenen Angaben „Know-how im Bereich Isolierung, Schaumstoff und Lebensmittelverpackungen“ zur Verfügung stellen. Temprify soll dagegen innovative Produktideen und Know-how hinsichtlich der passiven Kühlung von Lebensmittel beisteuern. Damit wollen die beiden Unternehmen die CO2-Emissionen um über 90 Prozent reduzieren. Außerdem sollen Lebensmitteleinzelhändler von einer deutlichen Reduktion der operativen Kosten gegenüber Trockeneis und aktiver Kühlung profitieren. Vor allem das Problem der „Letzten Meile“ im Lebensmittelbereich soll das Konzept von Temprify laut Greiner lösen. Diese sei mit den herkömmlichen Methoden besonders kostenintensiv.
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Greiner investiert stärker in Startup-Szene
Die Innovationsschmiede Greiner Innoventures des Kunststoffherstellers hält nach eigenen Angaben fortlaufend Ausschau nach möglichen künftigen Minderheitsbeteiligungen. Vor Kurzem hat die Greiner-Abteilung ihren Sitz in den Innovationshub weXelerate in Wien verlegt. Dominik Greiner, Mitglied des Aufsichtsrats von Greiner, gehören 15 Prozent des Innovationshubs.
„Wir setzen durch unseren neuen Standort im größten österreichischen Innovationshub intensiv auf den Kontakt zur Gründerszene und halten fortlaufend Ausschau nach möglichen künftigen Beteiligungen, auch außerhalb des Kerngeschäfts des Unternehmens. An der Umsetzung von neuen Geschäftsmodellen auf Basis interner und externer Ideen außerhalb bestehender Unternehmensstrukturen wird hier laufend gearbeitet“, erklärt Innoventures-Geschäftsführer Hannes Möseneder.