Temprify: Wiener Kühlbox-Startup ist insolvent
Mit umweltfreundlichen Mehrweg-Boxen, die die Temperatur über 24 Stunden lang auf -18 Grad Celsius halten können, hat sich das Wiener Startup Temprify seit seiner Gründung 2018 einen Namen gemacht. Im Jahr 2021 konnte das Jungunternehmen sogar eine Beteiligung durch den deutsch-österreichischen Kunst- und Schaumstoffhersteller Greiner an Land ziehen (wir berichteten). Doch nun musste Temprify Insolvenz anmelden, das Handelsgericht Wien hat ein Konkursverfahren eröffnet.
Temprify: Kunststoffhersteller Greiner beteiligt sich an Wiener Kühlbox-Startup
Temprify wollte nachhaltige Kühlung bieten
Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband kann Temprify den laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Deswegen hat das Jungunternehmen das Konkurrenzverfahren per Eigenantrag in die Wege geleitet. Wie es genau zur Insolvenz kam, ist derzeit noch nicht bekannt. Schon länger bekannt ist jedoch zumindest, dass es bereits im letzten Jahr beim wichtigsten Investor, Greiner Innoventures, zu starken Umwälzungen gekommen war.
Gründer von Temprify sind Moriz Lanzerstorfer, Nikolas Loidolt, Christian Bachleitner-Hofmann und Stefan Knobloch. Sie wollten eine nachhaltige Alternative zur Kühlung der Lebensmittel während des Transports mit Trockeneis bieten. Die Boxen von Temprify werden mit Kühlakkus gekühlt und kommen durch eine hochisolierende Außenbox im Unterschied zu anderen Transportboxen mit nur einem Akku aus.
Greiner Innoventures: Schlankere Strukturen, dafür mehr Budget für Startups
Greiner Innoventures an Startup beteiligt
Greiner Innoventures hält Anteile von 15 Prozent an der Jungfirma. Die Innovationsschmiede des Kunststoffherstellers hielt in der Vergangenheit immer Ausschau nach möglichen Minderheitsbeteiligungen an innovativen Firmen. Doch im letzten Jahr gab es eine Umstrukturierung bei Greiner Innoventures. Roland Riepl, seit 1999 im Konzern wurde 2023 der neue Geschäftsführer, der bisherige Chef Michel Wurm blieb Co-Geschäftsführer, widmet sich aber seitdem vermehrt dem Business Development für den Mutterkonzern. Ende 2023 hat der bisherige Greiner-Vorstandsvorsitzende, Axel Kühner, darüber hinaus seine Position an Saori Dubourg abgegeben.
2023 gab man bei Greiner Innoventures jedoch an, dass eine Verschlankung des Teams künftig mehr Geld für Startup-Investments bedeuten könne. Neben Temprify befinden sich auch die Jungfirmen Zeroplast, Liquibot, Hempstatic und Matr im Portfolio. Temprify scheint vorerst das einzige dieser Startups zu sein, das in die Insolvenz gerutscht ist. Eigentlich wollte Greiner Innoventures aber noch weitere Investments in Startups tätigen.