Terra-Gründer Do Kwon mutmaßlich nach Serbien geflohen
Terra-Gründer Do Kwon steht weltweit im Visier der Behörden. Im Mai ist das Ökosystem um die Terra-Blockchain zusammengebrochen, was schwere Folgen für die Krypto-Industrie hatte. Do Kwon stand schnell im Mittelpunkt von behördlichen Ermittlungen und ein Haftbefehl der südkoreanischen Polizei sowie von Interpol ließen nicht lange auf sich warten. Der in Ungnade gefallene Terra-Chef gilt laut Behörden seither als auf der Flucht. Nun könnte er sich laut heise möglicherweise in Serbien aufhalten.
Do Kwon angeblich seit einem Monat in Europa
Südkoreanische Ermittlungsbehörden haben Do Kwon in Serbien geortet. Was seine Lokalisierung für eine mögliche Auslieferung bedeutet, ist unklar: Südkorea hat kein bilaterales Auslieferungsabkommen mit Serbien, beide Staaten haben aber das Europäische Auslieferungsübereinkommen unterzeichnet. Warum sich Do Kwon in Serbien aufhält, ist nicht bekannt. Nachdem er im September noch in Singapur gewesen war, hatte er sich laut Korea Times in die Vereinigten Arabischen Emirate abgesetzt. Seit etwa einem Monat soll er sich in Europa befinden.
Nach dem Kollaps des „Stablecoins“ Terra USD (UST) und des damit verknüpften LUNA-Tokens wurden satte 60 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung vernichtet. In Folge mussten zahlreiche Krypto-Unternehmen Insolvenz anmelden bzw. herbe Verluste in Kauf nehmen. Vor dem Hintergrund des Absturzes wurden in Südkorea Ermittlungen eingeleitet, nachdem dutzende Investor:innen Beschwerden eingereicht hatten. Letztere werfen Do Kwon vor, sie betrogen zu haben.
FTX-Kollaps scheint seine Wurzeln im Terra/LUNA-Crash im Mai zu haben
Interpol sucht per „Red Notice“ nach Terra-Gründer
Der Grund für den Terra/LUNA-Kollaps war zum einen der allgemeine Krypto-Crash 2022, zum anderen waren aber auch Trader involviert, die laut Berichten gezielte Angriffe auf UST und LUNA fuhren – und den Crash einleiteten. Do Kwon hat auf Twitter versichert, mit den Ermittlungsbehörden in Südkorea kooperieren zu wollen. Dem dortigen Befund, dass er „sich offensichtlich auf der Flucht“ befinde, hat er widersprochen. Sein Pass wurde später für ungültig erklärt, über Interpol wird er mit höchster Dringlichkeit über eine sogenannte „Red Notice“ gesucht. Red Notices werden für flüchtige Personen ausgestellt, die entweder zur Strafverfolgung oder zur Verbüßung einer Strafe gesucht werden.
Auch die kürzlich kollabierte Exchange FTX könnte mit dem Terra-Desaster in Verbindung stehen. Vergangene Woche hat die New York Times berichtet, dass Ermittlungsbehörden in den USA dem Verdacht nachgehen, dass das Unternehmen Alameda Research von FTX-Mitgründer Sam Bankman-Fried einen Anteil an der Implosion von TerraUSD haben könnte. Das Unternehmen soll kurz vor dem TerraUSD-Kollaps massenhaft Coins auf den Markt geworfen haben.