Gastbeitrag

Terra rückt ins Licht der Krypto-Bühne – Chinas digitaler Yuan wirft Fragen auf

© Terraform Lbs
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Eliézer Ndinga ist Research Lead bei der 21Shares AG, einem Krypto-Asset-Manager aus der Schweiz. In diesem Gastbeitrag befasst er sich mit der Entwicklung der Kryptowährung Terra und den Plänen Chinas rund um den digitalen Yuan.

Terra rückt mehr und mehr in das Interesse der Krypto-Community – so haben wir jüngst den weltweit ersten ETP auf Terra auf den Markt gebracht. Das Terra-Netzwerk wurde 2018 von Daniel Shin und Do Kwon, zwei Software-Entwicklern und Gründer der Terraform Labs, entwickelt. Kwon fungiert jetzt als CEO des Unternehmens und ist ein ehemaliger Software-Ingenieur von Microsoft und Apple. Das Unternehmen wird unter anderem von Binance, Arrington XRP, Polychain Capital und Huobi Capital finanziert.

Terra für Smart Contracts attraktiv

Terra ist eine Plattform für Smart Contracts (elektronische Verträge) und ein Netzwerk für Kryptowährungen, die per Algorithmus an Fiat-Währungen gebunden sind. Teil des Netzwerkes sind die zwei Token (interne Zahlungsmittel) Luna und Terra, von denen Luna der native Token der Terra-Blockchain ist, und Terra eine Suite von Stablecoins darstellt. Dazu gehört auch UST, eine branchenführende, dezentrale Stablecoin, die an den US-Dollar gekoppelt ist. Eine höhere Nachfrage nach diesen Stablecoins führt auch zu einem steigenden Wert von LUNA, der den dezentralen Reservewert von Terra darstellt und seit letztem Jahr um fast 8.000 Prozent gestiegen ist.

Als Plattform für Smart Contracts ist Terra deshalb so attraktiv, weil es mit äußerst schnellen Abwicklungen, niedrigen Gebühren und einer potenten Infrastruktur aufwarten kann: Terra kann bis zu 10.000 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten, eine Transaktion benötigt dabei nur etwa zwei Sekunden. (Im Vergleich dazu kann Ethereum rund 15 bis 30 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten, bis zur Fertigstellung nimmt eine Transaktion über eine Minute in Anspruch.)

Zweitgrößtes Ökosystem im Kryptobereich

Im Januar 2022 ist Terra mit einem Total Value Locked (TVL) von 18,81 Milliarden US-Dollar das zweitgrößte Ökosystem im Bereich Krypto. Terra wurde bereits Anfang April 2021 im DeFi-Sektor (Dezentraler Finanzsektor, der den Spielregeln der Blockchain folgt) mit der Einführung von zwei prominenten Diensten bekannt, dem Anchor-Protokoll – einer Plattform, die Kreditaufnahme und -Gewährung und Investorenrendite bietet – und Mirror – einem Protokoll für synthetische Vermögenswerte. Das Anchor Protocol überschritt innerhalb von nur sechs Wochen nach dem Start die nach TVL gemessene Marke von einer Milliarde Dollar.

 

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Die Olympischen Winterspiele in Peking als erster Test für Chinas digitalen Yuan

Was ist passiert?

Vor den Olympischen Winterspielen in Beijing, die im Februar stattfinden sollen, stellt China seinen digitalen Yuan auf die Probe und testet ihn an Athlet:innen und ihren Trainer:innen. Diese erhalten die Möglichkeit, mit digitalen Armbändern während den Spielen Waren und Dienstleistungen zu erwerben. Es ist der erste große Test des Landes für die digitale Währung, bei der es sich in erster Linie um sogenanntes Digitales Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency, CBDC) handelt, die von der Chinesischen Volksbank kontrolliert und ausgegeben und bereits von Technologiegiganten wie Alibaba und Tencent genutzt wird.

Warum spielt es eine Rolle?

Viele Länder prüfen die Einführung von digitalem Zentralbankgeld in ihren Volkswirtschaften, es wurden jedoch wenig bis keine wesentlichen Anstrengungen unternommen, um ihre Einführung in die Realität umzusetzen. Dies macht China zum Vorreiter in diesem Bereich und das Land zielt möglicherweise darauf ab, nicht nur den US-Dollar, sondern auch alle daran gebundenen Währungen ins Wanken zu bringen – darunter zum Beispiel USD-gebundene Stablecoins. Der digitale Yuan oder e-CNY soll in erster Linie genau wie Stablecoins ein Instrument für Geldüberweisungen werden.

Die Vereinigten Staaten haben bisher Embargos gegen 30 Länder oder Territorien verhängt, die allesamt einen vielversprechenden Markt für den digitalen Yuan darstellen, der darauf abzielt, nicht nur Vermittler wie Banken überflüssig zu machen, sondern auch Überweisungs- und Devisengebühren zu eliminieren. Und das anscheinend erfolgreich: Forbes beschrieb die Transaktionen mit digitalem Yuan als so einfach und günstig wie das Versenden einer E-Mail.

Es ist keine Überraschung, dass der Datenschutz eines der größten Bedenken beim digitalen Yuan ist. Wie die meisten anderen Länder der Welt sind die US-Regulierungsbehörden aufgrund der Anonymität und „fehlenden Rückverfolgbarkeit“ gegenüber Kryptowährungen misstrauisch, obwohl Blockchains die transparentesten Systeme sind, die es je gab, die forensische Forschungssoftware wie Chainalysis und Elliptic nutzen, um den Transaktionsverkehr zu verfolgen. Eine zentralisierte Zahlungsinfrastruktur, die direkt unter der Aufsicht Chinas steht, ist jedoch eine ganz andere Geschichte, oder – wie manche sagen würden – eine Horrorgeschichte.

Noch dazu fällt die mögliche Einführung des digitalen Yuan zu einer ungünstigen Zeit, da der US-Kongress zusammen mit den Finanzaufsichtsbehörden Regulierungsmechanismen untersucht, um Stablecoins weiter zu kontrollieren oder sie sogar ganz zu verbieten, wie es in Gesprächen bei der letzten Krypto-Anhörung auf dem Capitol Hill offensichtlich wurde. Bei 21Shares werden wir genau beobachten, wie sich diese Situation weiter entwickelt.

Wöchentliche Renditen

Die Renditen der fünf wichtigsten Krypto-Assets in der letzten Woche waren wie folgt — BTC (-10.01 Prozent), ETH (-18.11 Prozent), BNB (-17.13 Prozent), SOL (-19.07 Prozent), und ADA (-14.39 Prozent).

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Nettozuflüsse pro 21Shares ETP

Die Nettozuflüsse in unsere ETPs in Summe von -6.69 Mio. US-Dollar in der vergangenen Woche setzen sich wie folgt zusammen:

 

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Rechtliche Hinweise:

Das in diesem Beitrag enthaltene Material dient ausschließlich Informationszwecken. Die 21Shares AG und ihre verbundenen Unternehmen empfehlen keine Maßnahmen auf der Grundlage dieser Informationen. Das Material ist weder als Angebot oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers, noch als Anlageberatung auszulegen. Darüber hinaus stellen diese Informationen keine Zusicherung dar, dass die hier beschriebenen Anlagen für eine Person geeignet oder sinnvoll sind. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für künftige Kursentwicklungen.

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