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„Massiver Krypto-Betrug“: Terra-Gründer Do Kwon droht weiter Auslieferung an die USA

Terraform-Gründer Do Kwon. © Terraform Labs
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Der Kollaps der Kryptowährung LUNA und des damit verbundenen „Stablecoins“ Terra USD ist mittlerweile Legende – innerhalb kürzester Zeit wurden im Mai 2022 etwa 40 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung innerhalb von etwa einer Woche vernichtet. Wer daran Schuld ist, das ist für das Geschworenengericht am United States District Court for the Southern District of New York nun glasklar: Die Terraform Labs PTE Ltd. und ihr Gründer und CEO Do Kwon.

Kwon, der sich in der Krypto-Community auch gerne „Stablekwon“ nennen ließ, wird für „massiven Krypto-Betrug“ verantwortlich gemacht, der Anleger:innen Milliarden an Verlusten bescherte. Wir erinnern uns: Terra USD (UST) gab eigentlich das Versprechen, dass ein Algorithmus für einen stabil an den Dollar gebundenen Krypto-Token sorgen sollte, mit dem man unterwegs sogar zahlen kann. Doch UST war eng mit dem LUNA-Token verbunden; als der Kurs von UST aus den Fugen geriet, wurden automatisiert Milliarden neuer LUNA-Token nachproduziert, bis schließlich beide Token nichts mehr wert waren.

„Wir freuen uns über das heutige Urteil der Geschworenen, das Terraform Labs und Do Kwon für einen massiven Krypto-Betrug verantwortlich macht. Terraform Labs und Kwon, der ehemalige CEO, täuschten die Anleger über die Stabilität des Krypto-Asset-Wertpapiers und des sogenannten algorithmischen Stablecoins Terra USD, und sie täuschten die Anleger auch darüber, ob eine beliebte Zahlungsanwendung die Blockchain von Terraform zur Verarbeitung und Abrechnung von Zahlungen verwendet. Durch diese Täuschungen verursachten die Angeklagten verheerende Verluste für die Anleger und vernichteten fast über Nacht Dutzende von Milliarden an Marktwert“, heißt es seitens Gurbir S. Grewal, Division of Enforcement Director bei der US-Börsenaufsicht SEC, die Terraform und Kwon im Februar 2023 eben wegen milliardenschweren Betrugs anklagte (Trending Topics berichtete).

Terraform-Labs-Gründer Do Kwon wird nach Südkorea ausgeliefert

Hin und Her zwischen Südkorea und USA

Bezüglich der der „beliebten Zahlungsanwendung“, die Blockchain von Terraform für Zahlungen verwendet haben soll, ist vermutlich die Payment-App Chai gemeint. Diese, so wurde von Terraform Labs vor dem großen Crash kommuniziert, hätte hunderttausende User und würde den Stablecoin einsetzen – später stellte sich heraus, dass diese App niemals Krypto-Assets verwendete.

Über den künftigen Verbleib von Kwon, der nach dem Terra/LUNA-Kollaps nach Montenegro flüchtete und dann per weltweitem Haftbefehl durch Interpol gesucht wurde, herrscht weiterhin Unklarheit. Zuletzt wurde eigentlich in Montenegro die Auslieferung an Südkorea beschlossen – also das Herkunftsland von Kwon, wo Behörden seiner ebenfalls habhaft machen möchten. Jedoch hatte auch immer die USA die Auslieferung gefordert. Nun wurde Ende vergangener Woche die Auslieferung von Kwon an Südkorea durch den Obersten Gerichtshof in Montenegro widerrufen.

„In einer Situation, in der es um konkurrierende Anträge zweier Staaten auf Auslieferung derselben Person geht und nicht um einen Konflikt von Anträgen auf Auslieferung derselben Person, wie von den unteren Gerichten festgestellt, besteht die Pflicht des Gerichts darin, dies zu klären Im Rahmen seiner Befugnisse prüft der Angeklagte für jeden Antrag einzeln, ob die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Auslieferung erfüllt sind. Danach entscheidet der zuständige Minister und nicht das Gericht über die Erlaubnis und die Rangfolge der Auslieferung“, heißt es in einer Aussendung. Damit liegt der Ball nun beim montenegrinischen Justizminister Andrej Milović, der nun entscheiden muss, ob Kwon an sein Heimatland Südkorea oder doch an die USA, wo Kwon gerade verurteilt wurde, ausgeliefert wird.

Warum eigentlich Montenegro? Das kleine Land an der Adria hat in den letzten Jahren versucht, sich als Krypto-Hafen zu positionieren. So wurde etwa Ethereum-Gründer Vitalik Buterin die Staatsbürgerschaft verliehen, es gab große Events zum Thema, und die Zentralbank von Montenegro startete mit Ripple ein Projekt für eine digitale Währung für das kleine Land mit etwa 600.000 Einwohner:innen. Die Offenheit Montenegros für das Thema Krypto-Assets könnte Kwon angelockt haben.

SEC klagt Terraform und Gründer Do Kwon wegen „milliardenschweren Betrugs“ an

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