Strategie

Terra: Raus aus der Stablecoin-Ecke, rein ins Web3

Terra sieht sich im Mittelpunkt des Krypto-Ökosystems. © Terra.money
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Terra, lateinisch für Erde, wurde in den 1930ern zwischen den Weltkriegen als Bezeichnung für eine geplante Weltwährung verwendet. Die Idee wurde später unter anderem vom belgischen Ökonomen Bernard A. Lietaer verfochten. Auch er wollte, dass die Terra-Währung auf einem standardisierten Warenkorb der zwölf wichtigsten Waren und Dienstleistungen (z.B. Gold, Getreide, Fleisch, Wein, Stahl, Baumwolle, Kupfer, Kilowattstunden oder Arbeitsstunden) basiert. Das hätte eine inflationssichere, weltweite Währung schaffen sollen.

So weit ist es nie gekommen, und die Idee geriet in Vergessenheit. Mit Kryptowährungen und Stablecoins kommt zumindest der Begriff Terra nun wieder ans Tageslicht, und zwar in Gestalt des DeFi-Protokolls von Terraform Labs, das eine Plattform für Stablecoins geschaffen hat. Am augenfälligsten ist dabei der stete Aufstieg des LUNA-Tokens im Jahr 2021. Er hat nun wieder ein Allzeithoch erreicht, wird bei mehr als 80 Euro gehandelt und hat dafür gesagt, dass die Marktkapitalisierung von Terra auf mehr als 31 Milliarden Euro gestiegen ist. In der Welt der Kryptos bedeutet das, dass Terra/LUNA nunmehr zu den neun wichtigsten Coins bzw. Tokens gehört.

Stablecoin UST am Wachsen

Die deutlichste Ausprägung von Terra im Stablecoin-Business ist TerraUSD, kurz UST. Der an den Dollar-Kurs gekoppelte Stablecoin ist nach Tether (USDT), USD Coin (USDC) und Binance USD (BUSD) der nunmehr viert größte Stablecoin der Branche und hat zuletzt DAI in Sachen Market Cap hinter sich gelassen. Das Einsatzgebiet überrascht kaum: UST wird an Börsen wie KuCoin, Coinbase Exchange, Gemini oder Bitfinex zum Traden gegen andere Krypto-Assets verwendet – ist somit also wie auch die anderen, gebräuchlicheren Stablecoins in erster Linie ein Dollar-Ersatz für Trader.

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Doch viel größeres Interesse als UST genießt zur Zeit der LUNA-Token. Der Token dient eigentlich dazu, um als Collateral den Anstieg der UST-Menge auszugleichen und dafür zu sorgen, dass der Kurs von Stablecoins immer schön bei einem Dollar bleibt. Allerdings ist LUNA auch ein begehrter Token, der ganz gerne als Spekulationsobjekt mit Erwartung an weitere Preissteigerungen gehandelt wird. Ein guter Teil der LUNA-Trader ist sicher nicht an irgendwelchen Stablecoin-Zukünften interessiert, sondern an schnellen Preissprüngen. Mit Aridrops und Staking-Rewards werden LUNA-Holder regelmäßig incentiviert, ebim Projekt zu bleiben.

Immerhin gibt es aber auch zahlreiche Anhänger:innen des südkoreanischen Startups Terraform Labs, die sich LUNAtics nennen und an eine große Zukunft des Protokolls glauben. Wie alle anderen Plattformen und Netzwerke für DApps, DeFi und NFTs ist Terra stark abhängig von der Community, die auf dem Protokoll aufbaut. Mit Natalie Luu, die zuvor bei Y Combinator und Lightspeed Venture Partners tätig war, hat sich Terraform Labs eine eigene Person an Bord geholt, die für den Ausbau des Ökosystems zuständig ist.

Wer im Web3 wirklich am Drücker sitzt

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Luus Aufgabe ist es, Terra aus der der Stablecoin-Ecke zu holen und dafür zu sorgen, dass künftig viel mehr dezentrale Anwendungen mit dem Netzwerk gebaut werden. Mit Anchor, Mirror, Pylon, Orion, ApolloDAO oder StarTerra gibt es bereits einige, mit Luus Hilfe sollen es mehr werden. Wie auch bei Solana, Polkadot, Cardano oder Avalanche ist der LUNA-Token dabei auch zentral. Je mehr DApps laufen, desto mehr Transaktionen finden im Netzwerk statt, desto wichtiger ist der Token – die übliche Spirale, die bereits etwa bei Solana oder Polkadot dieses Jahr einsetzte, sieht man nun auch bei Terra in Drehung geraten.

Der Ausbruch aus dem Stablecoin-Eck ist aber auch strategisch wichtig. Denn wie mehrmals berichtet haben sich vor allem die US-Behörden auf die Anbieter:innen von Stablecoins eingeschossen und wollen mittlerweile Firmen wie Coinbase, Gemini, Paxos, TrustToken, Binance.US, Centre, Circle und Tether ziemlich genau wissen, wie ihre Stablecoins geprägt und gedeckt werden. Terraform Labs läuft da noch etwas unter dem Radar, hatte aber ebenfalls schon Kontakt zu US-Behörden.

Aber auch bei Terra gilt: Die Angelegenheit befindet sich wie viele andere Protokolle noch im Aufbau. Grants und Investments aus einem eigenen Fonds sollen dafür sorgen, dass schnell viel mehr Entwickler:innen mit Terra/LUNA arbeiten und die wichtigen Anwendungsbeispiele erstellen. Denn nur so wird das Projekt vom reinen Spekulationsobjekt auch wirklich im Alltag von Web-Nutzer:innen ankommen.

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