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Tesla-Aktie: „Ein Kartenhaus, das bald zusammenbricht“

Die Tesla-Gigafactory in Shanghai. © Tesla
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Auch wenn es schon mal mehr war: Mit einer Börsenbewertung von fast 390 Milliarden Dollar gehört Tesla mit Abstand zu den größten Gewinnern des Jahres. Nach dem Aktiensplit vor kurzem hält das Papier bei aktuell etwa 420 Dollar. Doch nach der Kursexplosion macht sich nun Ernüchterung breit. So wurde TSLA anders als von vielen erwartet nicht in den Index S&P500 aufgenommen, der die größten börsennotierten US-Unternehmen abbildet (Trending Topics berichtete).

Besser bewertet als bei jedem Best-Case-Szenario

Nun hat sich ein Analyst bei CNBC zu Wort gemeldet und eine große Warnung vor der Tesla-Aktie ausgesprochen. „“Wir denken, dass dies ein großes, großes – eines der größten Kartenhäuser aller Zeiten ist das sich daran macht, in sich zusammen zu brechen“, sagte David Trainer, CEO bei New Constructs, in der TV-Sendung „Trading Nation“ von CNBC. Sein Unternehmen ist darauf spezialisiert, die Bewertungen von privaten wie auch börsennotierten Unternehmen zu analysieren und zieht dazu unterschiedlichste Datenquellen hinzu.

Zu Tesla meint Trainer, der seit vielen Jahren an der Wall Street arbeitet, dass die Tesla-Aktie stark überbewertet ist. Sie sollte nicht bei 500 Dollar, sondern eher bei 50 Dollar gehandelt werden. „Welches Best-Case-Szenario Sie auch immer annehmen, der Aktienkurs impliziert immer noch, dass die Gewinne noch höher ausfallen werden“, so Trainer. Selbst wenn Tesla es schaffe, in den 10 Jahre 30 Millionen Autos zu produzieren, ins Versicherungsgeschäft einzusteigen und so hohen Margen wie Toyota („der effizienteste Autokonzern aller Zeiten“) zu schaffen, selbst dann wäre der Aktienpreis nicht gerechtfertigt.

Kritik am Aktien-Split

Keine Frage: Wer Tesla kauft, der macht das nicht auf Basis der aktuellen Geschäftszahlen, sondern als Investment in die Zukunft – eine Zukunft, in der der US-Autobauer als Marktführer bei Elektroautos floriert wie kein anderer. Aber selbst da, rechnet Trainer vor, müsste das Unternehmen einen Marktanteil von 40 Prozent und mehr schaffen. Zwar ist Tesla 2020 zum führenden Hersteller von Elektroautos aufgestiegen und hat vorher führende chinesische Hersteller in Sachen Stückzahlen überholt (Trending Topics berichtete). Doch dieses Jahr haben Autoriesen wie Volkswagen begonnen, ebenfalls große Stückzahlen von Elektroautos zu produzieren.

Wenn man sich die Gewinne des Unternehmens ansehe, so Trainer, sei eine Bewertung von einem Zehntel der aktuellen angemessen. Auch den Aktien-Split vor kurzem (Trending Topics berichtete) sieht der Analyst kritisch. „Ehrlich gesagt betrachte ich den Aktiensplit als einen Weg, ahnungslosere, unreifere Anleger dazu zu verleiten, diese Aktie nach oben zu jagen, und das ist keine echte Strategie“, so Trainer. Die Tesla-Aktie war etwa bei Nutzern der Trading-App Robinhood während der Corona-Krise sehr bliebt.

Weder Tesla noch Elon Musk haben sich zu der Kritik geäußert – sicher auch, weil sich Musk mit öffentlichen Äußerungen zum Aktienkurs seines Unternehmens schon einmal ordentlich die Finger verbrannt hat. Seit längerem jedenfalls haben Shortseller immer wieder auf einen sinkenden Tesla-Kurs gewettet – bisher selten erfolgreich. Die Kritik Trainers jedenfalls spielt ihnen nun in die Karten.

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