Tesla: Autonomes Fahren soll man künftig im Monatsabo bekommen
Zuerst einmal eines vorweg: Nein, Tesla-Autos können noch nicht vollständig selbst fahren, auch wenn so mancher Produktname das suggeriert. Der „Autopilot“, der bei Model 3 oder Model Y im Preis inkludiert ist, ist nichts anderes als ein Fahrassistenzsystem, das beim Spurhalten, beim Einparken oder bei Notbremsungen zum Einsatz kommt. Zusätzlich dazu gibt es das kostenpflichtige „Full Self-Driving”-System (kurz FSD, zu Deutsch: „Volle Tauglichkeit für autonomes Fahren“), das man sich um 6.800 Euro zusätzlich dazu kaufen kann.
FSD ist heute noch bei weitem nicht das, was der Name verspricht. Wer jedenfalls die 6.800 Euro heute bezahlt, der soll nach und nach via Software-Updates immer neue Features für autonomes Fahren bekommen – die nötige Hardware (Kameras usw.) verbaut Tesla schon länger standardmäßig in den Fahrzeugen.
Derzeit einmalig 6.800 Euro
Künftig soll man sich die FSD-Funktionen aber auch per Monatsabonnement dazu kaufen können. Das ist für all jene Tesla-Fahrer interessant, die sich die „Volle Tauglichkeit für autonomes Fahren“ bisher nicht dazu genommen haben bzw. die sich die doch saftigen 6.800 Euro zu Beginn nicht leisten wollen und stattdessen das Geld für die Leistung monatlich abstottern wollen.
„Ich denke, wir werden Full Self-Driving als Abonnementdienst anbieten, aber das wird wahrscheinlich gegen Ende dieses Jahres geschehen“, sagte Tesla-Chef Elon Musk diese Woche während einem Call mit Analysten zu den neuesten Quartalszahlen (Trending Topics berichtete). Gefragt nach dem Preis meinten er und sein Kollege, Tesla-CFO Zachary Kirkhorn, dass es am günstigsten sei, sich FSD gleich beim Kauf des Wagens dazu zu nehmen.
Das Branchen-Portal Electrek, in punkto Tesla immer bestens informiert, hat einige Berechnungen angestellt und schätzt, dass der monatliche Abopreis bei etwa 100 Dollar liegen wird. Die 6.800 Euro hätte man dann etwa nach fünf Jahren abbezahlt.
Wann kommt FSD?
Die andere große Frage ist, wann vollautomatisches Fahren in Tesla-Autos überhaupt kommt. Derzeit ist die Technologie nicht nicht so weit, um auf die Straßen gelassen werden zu können. Das liegt aber auch an den Behörden in den verschiedenen Ländern. „Die gegenwärtig aktivierten Funktionen verlangen eine aktive Überwachung durch den Fahrer – ein autonomer Betrieb des Fahrzeugs ist damit nicht möglich“, heißt es seitens Tesla. „Einige Merkmale erfordern eine manuelle Blinkerbetätigung und weisen nur einen beschränkten Funktionsbereich auf. Die Aktivierung und Verwendung von Autonomiefunktionen verlangen dagegen den Nachweis über Milliarden von gefahrenen Kilometern, dass ihre Zuverlässigkeit das Vermögen von menschlichen Fahrern weit überschreitet. Zudem sind für den autonomen Betrieb gesetzliche Genehmigungen erforderlich, die je nach Rechtsprechung noch länger dauern dürften.“
Wer bereits die 6.800 Euro bezahlt hat, der soll noch dieses Jahr zumindest in den Genuss einiger Teilfunktionen kommen. So soll bis Ende des Jahres per Software-Update die Erkennung von Ampeln und Stoppschildern für eine Anhalte-/Anfahrautomatik, automatisches Fahren innerorts sowie die erweiterte Funktion „Herbeirufen“ nachgeliefert werden. Ein geparkter Tesla soll dann auf Parkplätzen selbstständig zu seinem Besitzer fahren können.