Dokumentation

Tesla: Gigafactory in Brandenburg wird zum Problem für Wasserversorgung

Die Tesla-Baustelle in Brandenburg. © ZDF/Frank Vieltorf
Die Tesla-Baustelle in Brandenburg. © ZDF/Frank Vieltorf
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„Turbo, Tempo, Tesla“: Eine neue Dokumentation des ZDF-Magazins „Frontal 21“ wirft neuerlich die Frage auf, wie umweltverträglich die Giga-Fabrik nahe Berlin ist, die der US-Autobauer im brandenburgischen Grünheide errichtet. In der kritischen Dokumentation, die bereits ihrerseits ihre Kritiker hat, äußert der Chef des Wasserverbandes Strausberg-Erkner, André Bähler, Bedenken, dass es durch die Tesla-Produktion zu Einschränkungen beim Trinkwasser kommen könne.

„Auf dem Gabentisch der Wirtschaftspolitik“

„Die Trinkwasserversorgung wird geopfert auf dem Gabentisch der Wirtschaftspolitik“, so Bähler. Die geplante Fabrik von Tesla, die ab Juli 2021 Model 3 und Model Y für den europäischen Markt produzieren soll, würde rund 3,6 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr verbrauchen. Das wären rund 30 Prozent des gesamten Wasservolumens in der Region – und deswegen sei mit Problemen bei der Wasserversorgung zu rechnen. Gegenüber „Frontal 21“ hat Tesla-Chef Elon Musk die mögliche Wasserprobleme bestritten. „Im Grunde sind wir nicht in einer sehr trockenen Region. Bäume würden nicht wachsen, wenn es kein Wasser gäbe“, wird Musk zitiert. „Ich meine, wir sind ja hier nicht in der Wüste.“

Bei der deutschen Gigafactory handelt es sich laut ZDF um das derzeit „größte industriepolitische Projekt Europas“. Das Investitionsvolumen für die Autofabrik soll bereits bei 5,8 Milliarden Euro liegen, der Konzern hat auch bereits 1.000 Mitarbeiter eingestellt. Das Tesla nach Brandenburg kommt – es waren auch andere Standorte im Gespräch, schreiben sich der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) gerne auf die Fahnen.

Tesla soll über Wasserversorgung Bescheid wissen

Laut „Frontal 21“ gehe aber aus internen Unterlagen des Landesumweltministeriums hervor, dass Brandenburg beim Wasser zunehmend an „Kapazitätsgrenzen“ gerate. Wenn die Tesla-Fabrik dann zu Laufen beginnt, könnte das die Probleme bei der Wasserversorgung verschärfen. Laut Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Bündnis90/Die Grünen) soll es zum Produktionsstart im Juli 2021 genug Wasser geben, weil da dann „nur“ 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr gebraucht werden würden – die oben erwähnten 3,6 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr sind bei Vollast der Fabrik. „Und wenn es noch darüber hinaus gehen sollte, dann könnte es sein, dass Entwicklungen nicht stattfinden“, wird Vogel zitiert. Dass Wasser ein limitierender Faktor für den Fabrikausbau sei, wisse man bei Tesla.

Dass „Frontal 21“ des ZDF nun diese kritische Doku ausstrahlt, schmeckt wiederum einigen Vertretern der deutschen Startup- und Investment-Branche nicht. „Unsere deutsche Macher-Mentalität ist besoffen von spätrömischer Dekadenz. Das undifferenzierte Bashing auf Tesla macht es nur schlimmer“, twitterte Christian Miele, Partner beim VC e.ventures und Präsident des Bundesverband Deutsche Startups. Der prominente Investor Frank Thelen schloss sich der Kritik an, ebenfalls mit Zorn-Emoji. Kein Wunder, dass Thelen die Kritik an dem US-Unternehmen nicht schmeckt: Er ist bekennender Tesla-Fahrer und -Shareholder.

Wer sich ein eigenes Bild von der Doku und den Inhalten machen will – hier ist sie:

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