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Tesla in der Kritik: “Der Robotaxi-Tag war ein totales Schnarchfest”, Konkurrenz meilenweit voraus

Im Unterschied zum Konkurrenten “Waymo" will Tesla bei seinen Robotaxis nicht auf teure Hardware wie etwa LiDAR-Scanner setzen. © Tesla
Im Unterschied zum Konkurrenten “Waymo" will Tesla bei seinen Robotaxis nicht auf teure Hardware wie etwa LiDAR-Scanner setzen. © Tesla
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Während Elon Musk bei “We, Robot” der Öffentlichkeit wie eh und je große Pläne rund um autonome Tesla-Robotaxis und neuerdings sogar einen selbstfahrenden Mini-Bus präsentierte, können andere nur lachen. Der US-Milliardär und Techunternehmer Dan O’Dowd zum Beispiel. Er bezeichnete Musks Event auf der Plattform X als “Snoozefest”. Und es stimmt: Die Konkurrenz wie etwa Waymo ist Tesla meilenweit voraus.

Dan O’Dowd und sein “Kreuzzug” gegen Musk

Der 65-jährige Softwareexperte und Gründer der Techfirma Green Hills Software, Dan O‘Dowd, war schon vor Jahren absolut gegen den kommerziellen Einsatz der Teslas Fahrassistenzsoftware „Full Self-Driving“ (FSD). Das Manager Magazin schrieb 2022 sogar von einem Kreuzzug O‘Dowds gegen Musk. Der Milliardär ortete schon damals “große Sicherheitslücken“ und behauptete, Teslas autonome Autos würden Menschenleben gefährden. Der Milliardär ging sogar so weit, dass er Millionen von US-Dollar ausgab und Videos mit Testpuppen anfertigen ließ, um der Öffentlichkeit und den Behörden zu zeigen, wie unsicher die “Full Self-Driving“-Teslas sind. Die Videos sollten die gravierenden Mängel der Software dokumentieren.

“Enttäuschend“: Nach über 10 Jahren Entwicklung

Nach der gestrigen Vorstellung des Robotaxis, das Tesla für 2026 – vielleicht auch 2027 – ankündigte, teilte O‘Dowd gehörig aus. “Der Robotaxi-Tag war ein totales Schnarchfest“, twitterte er auf Musks Plattform X. Er drückte seine Enttäuschung über Tesla “nach über 10 Jahren Entwicklung der Full Self-Driving-Technologie” aus.

Das Robotaxi von Tesla sei auf ein 20-30 Hektar großes umzäuntes Gelände mit einer maximalen Geschwindigkeit von 5 Meilen pro Stunde (8 km/h) beschränkt. Die Route sei vorprogrammiert, vorab kartiert und wurde intensiv geprobt, wobei es weder Verkehr noch Fußgänger:innen gibt. “Die Disneyland-Gäste der 1950er Jahre wären davon unbeeindruckt“, so der Milliardär.

O‘Dowd ging noch weiter in seinem Posting, indem er schrieb, Tesla sei kein Akteur auf dem Robotaxi-Markt, denn das Unternehmen habe keine Fahrzeuge, die aktuell autonom auf öffentlichen Straßen fahren dürfen. Er bezog sich auf den Konkurrenten der Alphabet-Tochter “Waymo” – dieser betreibe seit Anfang des Jahres tatsächlich selbstfahrende Robo-Taxis, unter anderem in San Francisco. Letztens verkündete Waymo eine “strategische, mehrjährige“ Partnerschaft mit dem südkoreanischen Autohersteller Hyundai. Dabei soll das neue Modell des “IONIQ 5“ in die Robo-Taxi-Flotte von Waymo aufgenommen werden.

Waymo: Der neue IONIQ 5 von Hyundai soll zum Robotaxi werden

“Solange Tesla-Robotaxis nicht wie Waymo 100.000 zahlende Kund:innen pro Woche durch amerikanische Großstädte transportieren, ist das Tesla-Robotaxi nichts weiter als die neueste Erfindung aus dem Warner Bros.-Studio“, so O‘Dowd.

Tesla-Hype: “wiederholte leere Versprechen”

Der X-Post kritisiert auch die Leistungsfähigkeit des Tesla Robotaxis mit seiner neuesten Full Self-Driving-Technologie (FSD): Diese könne umgerechnet nur rund 114 Kilometer ohne kritische Zwischenfälle – wie etwa dem Anhalten oder Abbiegen – zurücklegen. Im Vergleich dazu schaffe Waymos Technologie in derselben Zeitspanne 27.859 Kilometer. O‘Dowd betonte, Waymo sei weitaus zuverlässiger und sicherer in seiner autonomen Navigation. Elon Musk versuche, “die Tour de France auf einem Dreirad zu bestreiten“ und seine Ankündigungen bei der gestrigen “We, Robot“ seien “eine müde Wiederholung der gleichen gebrochenen Versprechen, die er vor fünf Jahren beim Autonomy Day gemacht hat.“

Konkurrenz ist meilenweit voraus

Was es so schwierig macht, die Vorherrschaft im Robotaxi-Markt an sich zu reißen? Es ist die komplizierte Technologie, die dahintersteckt, aber auch die strengen Verkehrssicherheitsvorschriften. Schon einige Player sind daran gescheitert, die beiden miteinander in Einklang zu bringen, haben Milliardenverluste erlitten und mussten ihr Geschäft einstellen.

Ein paar von ihnen sind allerdings immer noch auf dem Vormarsch, darunter General Motors mit seinen Robotaxis “Cruise“, “Zoox“ als Tochterunternehmen von Amazon und einige asiatische Firmen wie etwa “WeRide“, “AUTOX“ und “Baidu“ mit seinem “Apollo Go“ Robotaxi-Service.

Zoox zum Beispiel hat mittlerweile den Testbetrieb seiner autonomen Taxis in Miami und Austin aufgenommen. 2025 werden die Robotaxis nach Unternehmensangaben in Las Vegas launchen. Wuhan in Zentralchina ist schon weiter: Dort sind mit “Apollo Go“ bereits hundert der fahrerlosen Taxis unterwegs. Aktuell bereitet der Robotaxi-Dienst seinen Markteintritt in Hongkong vor.

Im Unterschied zu Tesla

Waymo setzt auf teure Hardware. Diese soll seinen Robotaxis ein 360-Grad-Sichtfeld ermöglichen, das die Umgebung und Objekte in einer Entfernung von bis zu 500 Metern bei Dunkelheit oder schlechten Wetterbedingungen erkennen soll. Die sechste Version von Waymo besteht aus 29 Kameras, vier LiDAR-Scannern, sechs Radareinheiten und externen Audioempfängern für die Roboterachse.

Musks Full Self-Driving-Technologie hat bis dato allerdings nur mit Kameras und künstlicher Intelligenz gearbeitet – um die Kosten niedrig zu halten, wie Reuters berichtete. Das Problem: FSD führte in der Vergangenheit zu mindestens zwei tödlichen Unfällen. Der Tesla-Chef zeigte sich beim gestrigen “We, Robot“ dennoch weiterhin überzeugt: “Wir gehen davon aus, dass wir nächstes Jahr in Texas und Kalifornien mit dem vollautonomen, unbeaufsichtigten FSD beginnen werden“, sagte Musk. “Das wird mit dem Model 3 und dem Model Y passieren.“

Er verriet nicht, ob die für das Jahr 2026/27 angekündigten Robotaxis auf einer neuen Software oder auf einer optimierten Version der bisher eingesetzten FSD-Technologie aufbauen werden.

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