Quartalszahlen

Tesla liefert im Corona-Quartal mehr als 90.000 E-Autos aus

Die Tesla-Gigafactory in Shanghai. © Tesla
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Krise? Welche Krise? Während es bei anderen Autoherstellern kracht fährt Tesla der Branche auf und davon. Erst gestern hat das US-Unternehmen das vor einem Jahr noch Unglaubliche geschafft und den Giganten Toyota bei der Börsenbewertung überholt. Elon Musks Unternehmen wird nun mit 208 Milliarden Dollar bewertet – das ist fast das Dreifache dessen, was VW an der Börse auf die Waage bringt. (mehr dazu hier).

Nun zeigt sich auch, das Tesla im schwirigen zweiten Quartal, das von der Corona-Krise weltweit überschattet wurde, liefern konnte. Mehr als 90.000 Autos wurden von dem Unternehmen ausgeliefert, mehr als 82.000 neue produziert. Das ist weit über dem, was Analysten an der Wall Street schätzten. Diese gingen zuerst von 60.000 bis 70.000, später von 80.000 aus – an die 90.000 glaubte aber niemand.

Großer Treiber sind natürlich die beiden neuesten Modelle 3 und Y. 80.000 der 90.000 verkauften Fahrzeuge gehören den beiden Modelinien an. Mit mehr als 90.000 verkauften Autos im zweiten Quartal hat Tesla sogar das eigene erste Quartal 2020 geschlagen und liegt nur etwa fünf Prozent hinter dem Vorjahreswert.

Den Anlegern gefallen die Nachrichten selbstverständlich – nachbörslich ist der Kurs der Tesla-Aktie noch einmal um mehr als 9 Prozent im Plus.

Düstere Aussichten für Europa

In Europa wird die Angelegenheit immer düsterer. Die VW-Tochter Audi etwa berichtete erst kürzlich von 30 Prozent weniger Auslieferungen im zweiten Quartal wegen der Corona-Krise. In einem Podcast von Auto Motor Sport fand der ehemalige Entwicklungs-Chef von Audi, Peter Mertens, deutliche Worte. Die deutsche Autoindustrie hätte Elektromobilität, Batterieentwicklung und Software-Entwicklung verschlafen, im Kampf um Marktanteile werde es „blutig“ werden.

Derweil haben die österreichische und die deutsche Regierung jeweils neue Kaufprämien für Elektro- und Wasserstoffautos eingeführt (Trending Topics berichtete). Denn noch sind die Anteile von E- und H-Autos am Gesamtmarkt verschwindend gering, sollen in den nächsten Jahren aber stark wachsen. Und darauf setzt auch Tesla, das in den nächsten Jahren seine erste europäische Fabrik eröffnen wird.

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