Der berühmteste Shortseller der Welt wettet auf eine fallende Tesla-Aktie
Während Elon Musk den Krypto-Markt vor sich her treibt, ist ein wenig in Vergessenheit geraten, wie es eigentlich seiner Hauptbeschäftigung, Tesla, geht. Zwar konnte der E-Auto-Marktführer zuletzt einen Rekordgewinn im ersten Quartal präsentieren und sich mit seinem sehr erfolgreichen Bitcoin-Investment brüsten (mehr dazu hier), doch der Aktienkurs spiegelt diese Erfolge wider.
Jetzt betritt der Hedgefonds-Manager Michael Burry, den viele aus dem Hollywood-Streifen „The Big Short“ als Investor bekannt ist, der das Platzen der Immobilienblase 2007, die Bühne. Aus den Quartalszahlen seiner Scion Asset Management, die bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht wurden, geht hervor, dass Burry satte 534 Millionen Dollar auf fallende Tesla-Aktien gewettet hat. Shortseller wie Burry haben sich darauf spezialisiert, mittels Leerverkäufen auf fallende Kurse zu setzen. Die Wette gegen Tesla ist Burrys mit Abstand größte Position im Portfolio.
Burry war auch bei GameStop dabei
Der Hedgefonds-Manager hat im Zuge der Subprime-Krise, als er gegen den Markt wettete, sehr viel Geld gemacht und ist durch den Film weltberühmt geworden. Deswegen schaut die Branche sehr genau drauf, welche Positionen seine Scion Asset Management. Burry hat immer wieder Fingerspitzengefühl bewiesen – zuletzt etwa auch bei der Gamestop-Aktie. Zeitweise hielt Scion etwa fünf Prozent an der Videospielkette, stieg dann aber aus, bevor die WallStreetBets-Kampagne voll einsetzte und GME-Papiere auf Achterbahnfahrt schickten.
Die Tesla-Aktie ist mittlerweile weit von ihren Bestwerten entfernt und wird aktuell bei etwa 570 Dollar gehandelt – der Bestwert liegt bei 890 Dollar. Die Marktkapitalisierung von Tesla ist seither von 834 auf heute „nur“ mehr 550 Milliarden Dollar geschrumpft. Gegenüber Jahresbeginn liegt TSLA mit fast 20 Prozent im Minus.
Zwar ist Tesla immer noch Marktführer bei Elektroautos, doch die Konkurrenz holt schnell auf. Dazu kommen verschiedenste Probleme in den wichtigen Wachstumsmärkten China und Europa. Vor allem werfen Kritiker Tesla aber vor, dass es seine Gewinne nur indirekt mit seinem Hauptprodukt, dem Elektroauto macht, sondern auf anderem Wege – und zwar durch den Verkauf von CO2-Zertifikaten und riskanten Wetten wie eben das milliardenschwere Bitcoin-Investment.
Musk hat in der Vergangenheit immer seine liebe Not mit Shortsellern gehabt, die oft und viel auf sinkende Tesla-Aktien wetteten. Bisher haben sie nicht Recht behalten. In anderen Fällen haben Leerverkäufer aber durchaus richtig gelegen – etwa auch im Fall Wirecard oder des gebeutelten Wasserstoff-Truck-Herstellers Nikola. Zuletzt hat sich ein Shortseller auf QuantumScape, einem Hersteller einer potenziell neuen Akkutechnologie, eingeschossen (Trending Topics berichtete).